Donnerstag, 31. Mai 2012

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Chronisch & Akut in Theorie und Praxis

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Chronisch & Akut in Theorie und Praxis: Mit den Begriffen chronisch und akut werden zeitliche Aspekte von Krankheitsabläufen beschrieben. Sie sind für gutachterliche Äußerungen, R...

Chronisch & Akut in Theorie und Praxis


Mit den Begriffen chronisch und akut werden zeitliche Aspekte von Krankheitsabläufen beschrieben. Sie sind für gutachterliche Äußerungen, Rentenanträge etc. bestens geeignet. Um jedoch praktisches Behandlungsvorgehen davon abzuleiten, sind diese Begriffe absolut unbrauchbar.

Die offizielle Definition von akut und chronisch

Mit “Akut” werden plötzlich auftretende Erkrankungen mit kurzer Dauer von 3 Tagen bis zu 4 Wochen bezeichnet. „Akut“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet “scharf, spitz“. Das Gegenteil davon ist „chronisch“ und das aus dem Griechischem stammende Wort beruht auf „chronos“, die Zeit. Als chronisch werden Krankheitszustände bezeichnet, die seit längerer Zeit bestehen. Die in diesem Zusammenhang genannten Zeiträume sind unterschiedlich. Es werden Zeiten zwischen 6 Wochen bis zu 6 Monaten angegeben.

Die Praxis

Diesen statischen Angaben stehen funktionelle Beschreibungen gegenüber. Unter Praktikern wird “akut” als Zustand beschrieben, der durch Hitze, Schwellung, Rötung und Schmerz gekennzeichnet ist. “Chronisch” wird von Therapeuten als Gegenteil von “akut” empfunden. Akutes Geschehen bedarf nach dieser Auffassung der Kühlung und Beruhigung, während von chronischen Zuständen erwartet wird, dass sie sich unter Wärmezufuhr oder weiteren anregenden Maßnahmen bessern.

Prekär wird das Ganze dadurch, wenn die beiden Modelle, die theoretische und die praktische Auffassung  miteinander vermischt werden. Dazu folgendes Beispiel:

Anruf eines Arztes, mit der Bitte um einen Behandlungstermin für seine Frau, die unter starken Rückenbeschwerden litt. Ihre bisherige Behandlung bestand bisher ausnahmslos aus wärmenden Anwendungen, wie u.a.Rheumacremes, Moorpackungen, Massagen. “Behandlung dann morgen um 9 Uhr”, war meine Antwort. Für heute Abend, so meine Empfehlung am Telefon, versuchen Sie es einfach mal mit Eis. Seine Antwort war: “Sie hat die Schmerzen schon seit Jahren, deshalb handelt es sich um einen chronischen Zustand, bei dem Eis kontraindiziert ist!”

Tatsächlich wurde durch die ständig wiederholten Wärmeanwendungen während dieser langen Zeit der akute Zustand erhalten und der Organismus der "Frau Doktor" daran gehindert sich selbst helfen zu können.

Zitat aus einem Lehrbuch für Sportphysiotherapie: “Nach traumatischen Einflüssen, wie Distorsionen etc. soll während der ersten 3 Tage gekühlt und danach mit Wärme behandelt werden.” Auch bei dieser Forderung handelt es sich um eine Vermischung der theoretischen Definition von chronisch und akut mit den physiologischen Tatsachen. Man ist felsenfest davon überzeugt, dass der akute Zustand genau 3 Tage besteht und berücksichtigt individuell bedingte Abweichungen von dieser angeblichen Norm nicht. Da mit Behandlungen der Organismus in seinen Selbstheilungsbestrebungen unterstützt und nicht behindert werden soll, müssen sich die dem tatsächlichen (funktionellen) Zustand nicht angepassten Maßnahmen heilungsbehindernd auswirken. Es werden deshalb mehr therapeutische Sitzungen notwendig, durch die die Behandlungskosten sich steigern und eine Arbeits- oder Sportunfähigkeit dauert länger an.

Schematismus wirkt heilungsbehindernd

Da war noch die Sekretärin eines berühmten Sportprofessors, der ihren verstauchten Fuß untersuchte und "Kühlen" verordnete. Da sie ihrem Chef während der nächsten 8 Wochen nicht wieder begegnete, kühlte sie gehorsam während der ganzen Zeit und konnte zum Schluss, vor Schmerz fast nicht mehr laufen. 

Noch schlimmer wirken sich solche schematisch bedingten Missverständnis beiorthopädischen Krankheitsbildern aus. Davon sind einige Millionen Patienten betroffen. Egal wie sich deren Beschwerden äußern, es wird überwiegend die Empfehlung ausgesprochen, die betroffenen Gebiete grundsätzlich zu wärmen und ggf. zu massieren. Paradoxerweise werden zusätzlich zu diesen "reizenden" Maßnahmen noch Entzündungshemmer verordnet. So werden akute Zustände über lange Zeit erhalten und dem Körper jede Chance zur Selbstregulation genommen. Eine Vorgehensweise, die die Schmerzen steigert und jährlich viele Milliarden Euro Kosten verursacht.

Der praktische Tipp

Sofern Sie unter Schmerzzuständen leiden, überlegen Sie was Sie bisher dagegen unternommen haben. Sofern das ohne nennenswerte Wirkung war, machen Sie das Gegenteil davon! Wärmeanwendungen aller Art, Rheumaeinreibungen, Massagen, Elektrotherapie etc. sind wärmende Anwendungen, die bei akutem Geschehen streng kontraindiziert sind. Wechseln Sie dann versuchsweise doch mal zum Eis. Dazu existieren allerdings "Spielregeln", die Sie hier finden.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

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Sonntag, 27. Mai 2012

Geschäft mit der Krankheit in deutschen Krankenhäusern

Monitor, ein Magazin des Westdeutschen Fernsehens (WDR) brachte am 24. Mai 2012 einen kritischen Bericht über das Geschäft mit der Gesundheit. Nicht Scharlatane, sondern die Mehrzahl der Ärzte wird hier angeprangert. Eine Misswirtschaft wird beschrieben, die mit Sicherheit nicht nur auf Deutschland zutrifft.

Must see ....!!!

Hier der Link zum Video

Sonia Seymour Mikich: "2003 wurden die Krankenhäuser durch die große Gesundheitsreform in einen harten Wettbewerb gezwungen. Alles sollte effizienter, transparenter werden. Aber inzwischen mahnen auch Ärzte, das System fährt vor die Wand. Lutz Polanz über die Ware Patient."

Sieben von acht Bandscheibenpatienten in Deutschland müssten gar nicht unters Messer? Kann das stimmen? Wir schauen uns die nüchternen Zahlen an: 2005 wurden etwa 177.000 Patienten wegen Problemen an Wirbelsäule und Bandscheiben operiert. Fünf Jahre später waren es 325.000, fast doppelt so viele. Werden die Deutschen etwa immer kranker?

Prof. Joachim Jähne, Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, Vizepräsident: „Es werden Eingriffe durchgeführt, um die ökonomischen Ziele des Krankenhauses zu erreichen und ohne zu berücksichtigen, ob dieser Eingriff für den Patienten auch gerechtfertigt ist.“

Samstag, 26. Mai 2012

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Schiefhals (Torticollis), Ursache: Gallenblase

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Schiefhals (Torticollis), Ursache: Gallenblase: Die Patientin bot ein mitleiderregendes Bild: den Kopf nach rechts gedreht und geneigt, bei jedem Schritt zusätzliche, messerstichähnliche ...

Schiefhals (Torticollis), Ursache: Gallenblase


Die Patientin bot ein mitleiderregendes Bild: den Kopf nach rechts gedreht und geneigt, bei jedem Schritt zusätzliche, messerstichähnliche Schmerzen zum ohnehin hohen Grundschmerz. Das Hinlegen auf die Therapieliege war ihr fast nicht möglich. Den Vormittag hatte sie bei einem Orthopäden verbracht, der ihr Mengen von Ibuprofen ergebnislos injizierte.

Die Befundung mit den Mitteln der chinesischen Medizin

Veränderungen des Bindegewebes und Ergebnisse der Ohr-Reflexzonen-Kontrolle ergab eindeutige Hinweise auf eine "gekränkte" Gallenblase als Verursacher. Dafür sprach auch ihr gestriges Abendessen. Bei einer Party gab es viele, mit Mayonnaise angereicherte Salate und Eierspeisen, danach endlos viele geröstete Erdnüsse zu den Cocktails. Der einzige Schönheitsfehler in der Vorstellung der Patienten war, dass ihre Gallenblase bereits vor Jahrzehnten operativ entfernt worden war und somit nach ihrer Auffassung, nicht als Verursacher infrage kommen konnte.

Das Missverständnis: Ohne Gallenblase keine Beschwerden!

Vielfach wird angenommen, dass nach operativer Entfernung Gallenblase Beschwerden in diesem Bereich nicht mehr auftreten können. Das ist nichr richtig, da in den verbleibenden Gallengängen weiterhin Entzündungen stattfinden und sich auch Gallensteine bilden können. Dazu kommt, dass die Fettverdauung wegen der fehlenden Gallenblase nicht mehr optimal ist. Normalerweise wird die von der Leber gebildete Gallensäure in der Gallenblase "zwischengelagert" und erst bei Bedarf (nach Konsum fettiger Speisen) an den Dünndarm abgegeben. Nach Entfernung der Gallenblase fließt diese Säure kontinuierlich während des ganzen Tages, also unabhängig von der Fettzufuhr und so kann es passieren, dass bei besonders fettigen Speisen die Menge der Gallensäure nicht ausreicht. Daraus können dann Beschwerden resultieren, die einer Gallenkolik entsprechen. Oder es findet, wie in diesem Fall, eine Reizübertragung auf das Zwerchfell statt, die via dessen Nerv, in die Halswirbelsäule transferiert wird. Über den anatomisch-funktionellen Zusammenhang  ist hier nachzulesen:

http://medizinkritisch.blogspot.com/2011/06/schulter-nackenschmerzen-wegen.html

Nachbemerkung für alle die sich für gallenblasenempfindlich halten: in diesen Fällen lohnt sich der Blick "zurück" auf dem WC. Normalerweise sollte der Stuhlgang etwa kastanienbraun gefärbt sein. Verändert sich dessen Farbe jedoch in Richtung heller und gelblicher, dann wird damit signalisiert, dass die Menge der Gallenflüssigkeit nicht ausreicht um Fette zu verdauen. Fettarme Ernährung ist dann angesagt, um Nacken-und Schulterbeschwerden, ja sogar Beschwerden im Sinne des Golferellenbogens zu vermeiden.

Die Behandlung

die Behandlung der Patientin bestand im Wesentlichen darin, ihr Eis auf der rechten Rippenbogen, vorn und am Rücken zu platzieren. Weitere Eisanwendungen erfolgten im Bereich der Nackenmuskulatur. Nach etwa einer halben Stunde war der Zustand erträglich geworden. Bei der Anwendung von Eis ist es wichtig, es keinesfalls länger als etwa eine halbe Minute auf einem Platz liegen zu lassen. Erst nach Ablauf von einigen Minuten kann die Anwendung wiederholt werden. Bei zeitlich längeren Anwendungen von Eis besteht die Gefahr, dass der Körper eine reflektorische Wärmebildung erzeugt, und das so das Gegenteil des angestrebten Effektes (Kühlen) erreicht wird.

Ursachen von Beschwerden der Halswirbelsäule

Erfahrungsgemäß beruht die Mehrzahl aller Beschwerden der Halswirbelsäule auf Ursachen, die von Organen des Bauchraums oder den Atmungsorganen über den Nerv des Zwerchfells, den Nervus Phrenikus, in die Halswirbelsäule übertragen werden. Die so übertragenden Reize verursachen nicht nur Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule. Sie sind ebenso Auslöser für arthrotische Veränderungen der Wirbelgelenke der Halswirbelsäule, wie auch Ursache für Bandscheibenvorwölbungen und Bandscheibenvorfälle.

Selbst nach traumatischen Einwirkungen auf die HWS spielt deren Verbindung zum Zwerchfell oft eine tragende Rolle. Normalerweise sind bei Verletzungen, bei denen die Struktur nicht zerstört wurde, die Selbstheilungsmöglichkeiten des Körpers sehr ausgeprägt und es sollte zur Ausheilung kommen. Das geschieht jedoch nicht, wenn Störungen und Erkrankungen innerer Organe diesen Selbstheilungsprozess ständig entgegen wirken.

Allgemeiner Hinweis

Sollten Sie unter häufig auftretenden Schulter-Nackenbeschwerden leiden, ist es zu empfehlen den hier geschilderten Zusammenhang zwischen den inneren Organen und der Halswirbelsäule zu beachten und statt einer Behandlung der Halswirbelsäule die tatsächlichen Verursacher internistisch behandeln zu lassen.

Klaus Radloff

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Mittwoch, 16. Mai 2012

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Hintergründe: Morbus Scheuermann bei Jugendlichen ...

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Hintergründe: Morbus Scheuermann bei Jugendlichen ...: Peking by Oliver Brunner  / pixelio.de Hongkong by Michael Lemke / pixelio. In den 90er Jahren habe ich mich längere Zeit in China ...

Hintergründe: Morbus Scheuermann bei Jugendlichen und Erwachsenen

Peking by Oliver Brunner  / pixelio.de
Hongkong by Michael Lemke / pixelio.
In den 90er Jahren habe ich mich längere Zeit in China aufgehalten. Auffällig waren da u.a. die guten Figuren nicht nur der jungen Chinesen. Übergewichtige Chinesen waren fast nicht anzutreffen und bekleidet nur mit einem T-Shirt ließen sich die Figuren und Haltungen der Nordchinesen gut beurteilen. Skoliosen habe ich während dieser Zeit dort nicht gesehen und konnte auch nur sehr selten einen sog. Morbus Bechterew bei älteren Personen beobachten. Insgesamt, erschien mir deshalb China als "Paradies der guten Haltung".

Das Bild änderte sich spontan mit dem Grenzübertritt in die damals noch unter britischer Verwaltung stehenden Kronkolonie Hongkong. Obwohl die beiden Länder sich auf dem gleichen Territorium befanden, sie waren lediglich durch eine politische Grenze getrennt, waren in Hongkong, im Gegensatz zu Rot-China, nicht nur viele übergewichtige Menschen, sondern auch mit den typischen Rückenverformungen bei Morbus Scheuermann und Ansätzen zu Skoliosen zu sehen.

Der Unterschied

Zu dieser Zeit wurden die meisten Chinesen in kommunistischen China von den Betrieben ernährt, in denen sie arbeiteten. Es war damals nicht üblich selbst zu kochen und die Wohnungen waren dazu auch nicht sonderlich gut eingerichtet. Selbst die Kinder der Arbeiter wurden dort beköstigt. Kosten für die Verpflegung wurden nicht erhoben. Die Kantinen der staatlichen Betriebe boten jedoch eine äußerst einfache Ernährung: Gekochte Gemüse und Reis. Zusätzliche Lebensmittel wurden selten benötigt und wenn, meist auf bäuerlichen Märkten gekauft. Industriell gefertigte Nahrungsmittel, Fertignahrung und Fastfood gab es zu dieser Zweit fast nicht.

Völlig anders die Situation im kapitalistischen Hongkong. Von den Arbeitgebern wurden keine Küchen betrieben und Mitarbeiter mussten sich selbst und auf eigene Kosten ernähren. Die Kinder bekamen Geld um sich beim nächsten Fastfood etwas zu kaufen und ie Supermärkte unterschieden sich kaum von denen der westlichen Welt. Fertiggerichte und Tütensuppen, von den international vertretenden Konzernen hergestellt, füllten die Regale. 

Hier kam mir erstmals der Gedanke, dass zwischen Fehlformen des Rückens und der Ernährung ein Zusammenhang bestehen könnte. Zurückgekehrt nach Europa, befragte ich deshalb die Mütter meiner Scheuermann-Patienten und bekam ziemlich regelmäßig zu hören, dass deren Kinder ausgeprägte "Ernährungsspezialisten" waren. Sie ernährten sich vorwiegend von Fertiggerichten, Chips und Fastfood etc. Durch Verbot dieser "Nahrungsmittel" reduzierten sich Schmerzattacken, besonders bei den jugendlichen Patienten mit einem Morbus Scheuermann auf ein Minimum und verstärkten sich promt nach "Diätfehlern" wieder.

Der Morbus Scheuermann oder die Adoleszentenkyphose

Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, von der ältere Kinder und Jugendliche betroffen sein können. In diesem Lebensabschnitt ist der Wassergehalt im Organismus besonders hoch und die Bandscheibenkerne sind prall damit gefüllt. Da die feste Schicht um die Wirbelkörper noch nicht völlig erhärtet ist, kann es dort zu Einbrüchen der Wirbelkörper kommen. Soweit die Mechanik der Krankheit. Mindestens ebenso interessant ist, wo sie sich abspielt. Das Zentrum der Veränderungen befindet sich in etwa in Höhe des 8. Brustwirbels. An dieser Stelle verlassen Spinalnerven das Rückenmark, die u.a. mit den im Oberbauch befindlichen Verdauungsorganen verbunden sind. Reizzustände dieser Organe (Magen, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, Leber) bewirken offensichtlich einen Anstieg der Muskelspannung in diesem Rückenbereich, die Fehlstellungen der Wirbel zur Folge haben.

Der M. Scheuermann bei Erwachsenen

Die prekäre Situation der stark mit Flüssigkeit gefüllten Bandscheibenkerne erledigt sich mit zunehmendem Alter, in wenigen Jahren von selbst. Der Organismus ist etwa ab etwa dem 22. Lebensjahr nicht mehr imstande, größere Wassermengen zu speichern. Daher kann diese Krankheit in späteren Jahren nicht entstehen. Allerdings bleiben bereits eingetretene Schädigungen auf Röntgenbildern lebenslänglich sichtbar. Sofern in diesem Abschnitt der Brustwirbelsäule Schmerzen auftreten, wird das fälschlicherweise mit dem "alten" Scheuermann begründet. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um Beschwerden, die von den Organen des Oberbauches in die Rückenmuskulatur projiziert werden. Die routinemäßig durchgeführte Behandlung mit Diclofenac, Ibuprofen etc. ist wegen der möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente nicht zu empfehlen.

Klaus Radloff

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Donnerstag, 10. Mai 2012

Hüftgelenksarthrose oder Nierenkolik?

Die etwa 50 jährige Patientin erlitt vor 5 Monaten bei einer Bergwanderung eine heftige Schmerzattacke auf der Rückseite des rechten Beines, verbunden mit starken Schmerzen der Leistenbeuge. Dauerschmerzen, die nicht mehr abklangen und sich in unregelmäßigen Abständen noch steigerten.

Diagnosen: Ischialgie und Coxarthrose

Ischialgie, so die Diagnose des Orthopäden und nichtsteroidale Antirheumatika, wie z.B. Ibuprofen wurden verordnet. Die Beschwerden liessen sich dadurch kaum beeinflussen. Das Röntgenbild zeigte eine hochgradige Abnutzung des  rechten Hüftgelenks und des rechten Kreuzbein-Darmbeingelenk. Das wurde durch eine Computertomographie bestätigt, die zusätzlich eine beginnende Schädigung der Wirbelgelenke (L2 - L3) und zwischen diesen Wirbeln eine Bandscheibenvorwölbung zeigte. Ihr wurde daraufhin ein künstliches Hüftgelenk empfohlen.

Nierenkolik: Dauer 5 Monate

Eine Anamnese, die Erhebung der Krankheitsvorgeschichte, wurde weder vom behandelnden Orthopäden, noch während eines späteren stationären Aufenthalts vorgenommen. Die Erwähnung der Patientin, sie hätte seit Jahrzehnten eine ständige Nieren- und Blasenentzündung, Nierensteine wurde mit der lapidaren Empfehlung, deshalb gelegentlich einen Urologen zu konsultieren, beantwortet. Der Zusammenhang mit dem Schmerzgeschehen der Hüfte und der bestehenden Harnwegserkrankung, von orthopädischer Seite nicht in Erwägung gezogen.

Gesehen wurde nur die optisch eindrückliche Abnutzung des Hüftgelenks. Tatsächlich lag aber den enormen Schmerzen eine seit 5 Monaten offensichtlich ununterbrochen bestehende Nierenkolik zu Grunde. Nach hochdosierter Einnahme eines speziellen, ausschließlich auf die Organmuskulatur, nicht auf den Bewegungsapparat wirkenden Medikaments, normalisierte sich der Zustand innerhalb einer halben Stunde völlig. (In Deutschland ist unter dem Namen "Buscopan" ein ähnlich wirkendes Medikament frei erhältlich.)

Es ist charakteristisch, dass Orthopäden jeden Schmerzzustand ihrem Fachgebiet zuordnen und andere Ursachen nicht bedenken. Nach deren Auffassung entstehen Arthrosen aus sich selbst heraus und haben keine außerhalb der Orthopädie befindliche Ursache. Jeder Facharzt laboriert in seinem Fachgebiet herum, ohne einen "Blick über den Gartenzaun" zum Nachbarn zu unternehmen. Und so geschieht es, dass beispielsweise eine Nierenkolik monatelang übersehen wird. Stattdessen werden Endoprothesen implantiert, die, weil der Verursacher unbehandelt bleibt, zu Komplikationen neigen.
Siehe auch: Orthopädie, Therapie ohne Diagnose

Tipps für Patienten

Viele Beschwerden des unteren Rückens, des Kreuzbeins und der Hüft- und Kniegelenke , sowie  Schmerzeinstrahlungen in Hüft- und Kniegelenke haben erfahrungsgemäss das Harnwegssystem, die Nieren, die Harnleiter und die Blase als Ursache. Insbesondere scheinen Schmerzen in den Leistenbeugen dazu zu gehören.

Bei solchen Beschwerden ist der Weg zu einem Orthopäden als erster Schritt nicht zu empfehlen. Konsultieren Sie stattdessen zunächst den Hausarzt und bitten Sie Ihn eine Urinuntersuchung vorzunehmen. Sofern die ergebnislos ist, steht der Überweisung zum Orthopäden nichts im Wege.


Klaus Radloff

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Freitag, 27. April 2012

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Orthopädie: Knorpelschaden Kniegelenk - kritisch

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Orthopädie: Knorpelschaden Kniegelenk - kritisch: Die Kniegelenksbeschwerden der 50 jährigen Patientin konnten auf einem einfachen Röntgenbild deutlich dargestellt werden. Diagnose: Arthrose...

Orthopädie: Knorpelschaden Kniegelenk - kritisch

Die Kniegelenksbeschwerden der 50 jährigen Patientin konnten auf einem einfachen Röntgenbild deutlich dargestellt werden. Diagnose: Arthrose, und der behandelnde Orthopäde injizierte und verordnete die üblichen entzündungshemmenden Medikamente, Wärme und Physiotherapie, die in seiner Praxis von seinen Mitarbeiterinnen durchgeführt wurde.

Wegen der Ergebnislosigkeit dieser Therapie, wurde der Patientin Akupunktur als "Schmerztherapie" (IGeL) als selbst zuzahlende Leistung empfohlen. 20 Akupunktursitzungen wurden so, ebenfalls ergebnislos, gemacht.

Danach wurde ein MRT angefertigt und damit erneut der bereits im ersten Röntgenbild dargestellte Knorpelschaden, die Arthrose bestätigt. Es wurde eine "Stoßwellentherapie", ebenfalls auf Kosten der Patientin durchgeführt. Durch diese Therapie verstärkten sich die Beschwerden derartig, dass wochenlang stärkste Schmerzmittel notwendig wurden. Später kam noch eine Arthroskopie ins Gespräch, auf die die Patientin jedoch verzichtete. Sie hatte erkannt, dass davon neue Erkenntnisse nicht abgeleitet werden konnten. Praktikable Abhilfen ergaben sich aus all den erwähnten Untersuchungen und Lösungen nicht.

  Im Vertrauen auf den Arzt hat die Patientin erhebliche Eigenleistungen erbracht und darüber hinaus wurde die Versichertengemeinschaft zur Kasse gebeten. Schlussfolgerung: Außer Spesen nichts gewesen!

Als Fazit noch der Ausspruch des Berliner Malers Max Liebermann´s nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1936 in Deutschland: "Ick kann ja nich so ville kotzen, wie mir schlecht ist."

Die Lösung

Die orthopädische Behandlung musste wegen einer Unterleibserkrankung der Patientin unterbrochen werden. Nach einer gynäkologischen Operation verringerten sich ihre Kniebeschwerden so gravierend, dass sie sich mit frei erhältlichen Medikamenten, Physiotherapie und Hausmitteln selbst helfen konnte. Einen Zusammenhang zwischen der Kniearthrose und den Organen des Unterleibs stellte sie natürlich zunächst nicht her und betrachtete das Ganze als glücklichen Zufall.

Sieht man sich unter den verschiedenen Fachrichtungen um, dann erfährt man, dass Kniegelenksbeschwerden nicht nur als Folge von Störungen und Erkrankungen der Unterleibsorgane, sondern auch infolge von Blasen- oder Nierenerkrankungen auftreten können. Weiter könnte es sich um Ausstrahlungen von Affektionen des Dickdarms handeln.

Die symptomorientierte Medizin

Während der letzten einhundert Jahre hat sich die Menge der Erkenntnisse in der Medizin so stark vermehrt, dass die Schaffung von Fachrichtungen notwendig wurde. Damit ging jedoch der allgemeine Überblick, den die "Allrounder" früherer Zeiten auf Grund ihrer universellen Erfahrung hatten, verloren. Den damaligen Landärzten und das lässt sich alten Berichten entnehmen, war durchaus bekannt, dass beispielsweise schmerzende Kniegelenke die verschiedensten Ursachen haben können. Heute sind Wirbelsäulen- und Gelenkbeschwerden Domäne der Orthopäden, Atembeschwerden Sache der Lungenärzte und Dermatologen behandeln Hauterkrankungen. In diesen Kategorien denkt auch das, durch ärztliche Werbesendungen, das sind Sendungen wie beispielsweise "Das Gesundheitsmagazin", geschulte Publikum.

Der Hausarzt, der Arzt für Allgemein Medizin hat die Aufgabe nach Vorabklärung der möglichen Ursachen seine Patienten an die Fachärzte zu überweisen. Da der offensichtlich auch die Gesundheitsmagazine gesehen hat, delegiert er seine Patienten ohne großen Aufwand nach diesen Kriterien und so geschieht es, dass ein "Knie", das eigentlich Fall für den Frauenarzt wäre, vom Orthopäden (falsch) behandelt wird. Das geschieht, obwohl Hausärzte ebenso wie Fachärzte ein langjähriges Medizinstudium absolviert haben und deshalb um die verschieden möglichen Ursachen wissen. Die daraus resultierenden Behandlungen können deshalb nicht effektiv und müssen teuer sein.

Bei der hier angedeuteten Problematik handelt es sich keineswegs um ein deutsches Problem. Der Alleinvertretungsanspruch der Orthopädie ist international. Er muss deshalb jedoch nicht zwangsläufig richtig sein.

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