Sonntag, 18. Dezember 2011

An alle fröhlichen Kneter – Laien-, Profimasseure und Chiro´s


Massage wird für heilsam angesehen und ärztlich durchgeführte Chirotherapie ebenfalls. In einigen – seltenen Fällen – kann die Wirkung beider Methoden an´s Wunderbare grenzen. Darauf zu hoffen, sollte sich aber nicht über den Zeitraum vieler Behandlungen erstrecken. Die Möglichkeit, dass sich hinter unbeeinflussbaren Störungen Krankheiten mit gravierenden Ursachen verbergen, ist hoch.

Der aktuelle Fall
Die Schmerzen im unteren Rücken bestanden nun seit Monaten, Selbsthilfen wirkten kaum und deshalb wurde beschlossen, nun professionelle Hilfe bei einem Masseur in Anspruch zu nehmen. 20 klassische Massagen wurden durchgeführt, die ergebnislos waren. Jetzt erschien dem Patienten die Chiropraktik als Rettung. Allerdings bewirkten auch die, sich über einen Monat hinstreckenden, täglichen Behandlungen keinerlei Änderung.

Dem folgte der Behandlungsversuch mit chinesischer Medizin (ESB/APM n. Radloff), mit dem Ergebnis sofortiger Beschwerdefreiheit, die allerdings nur für wenige Stunden anhielt. Ähnlich die Reaktion bei der zweiten Behandlung. Als wahrscheinlicher Verursacher stellte sich dabei der Dickdarm heraus und dementsprechend war meine Empfehlung eine Darmspiegelung durchführen zu lassen.

Das Ergebnis der Colonskopie
Die Befunde der Darmspiegelung waren niederschmetternd: umfangreiche Entzündungen und leicht blutende Geschwüre. Befunde, die u.a. bei einem Darmkrebs auftreten können. Da der in diesem Fall erkrankte Dickdarm seine nervlichen Versorgungen u.a. aus dem Gebiet der unteren Lendenwirbelsäule erhält, erklären sich die nicht endenwollenden und mit Massage und Chiropraktik unbeeinflussbaren Lumbalgien (Hexenschüsse). Durch den meist unerschütterlichen Glauben naiver Behandler, die erhoffte Wirkung könnte nach vielen Behandlungen dennoch eintreten, erweist sich dann häufig als „genickbrecherisch“. Durch den Zeitverlust werden u.U. lebensrettende Therapien verhindert.

Ein Einzelfall?

Leider nicht aber derartige Diagnosen werden immer wieder im Zusammenhang mit Beschwerden der Lendenwirbelsäule und der Hüftgelenke gestellt. Konkrete Abhilfe kann hier zwar nicht geboten aber Tipp´s, die zur Erkennung führen können: Bei ständig wiederkehrenden Lumbalgien lassen Sie sich nicht auf eine Vielzahl von Massagen oder ähnlichen Behandlungen ein. Sollte sich nach höchstens drei Behandlungen keinerlei Verbesserung eingestellt haben, brechen Sie die Behandlungsserie ab und lassen Sie außerhalb der Wirbelsäule und der Muskulatur nach den Ursachen – nicht durch Orthopäden – suchen.

Siehe auch: Lebensgefahr durch Orthopädie

Klaus Radloff

www.Klaus-Radloff.comwww.klaus-radloff.com

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