Mittwoch, 20. Oktober 2010

Salat und Rohkost wirklich gesund?

Wer den Verdauungstrakt eines Steinzeitmenschen hat, muss hier nicht weiter lesen. Als der Mensch vor 40.000 Jahren begann das Feuer zur Zubereitung seiner Speisen benutzen, verminderte sich wegen der dadurch reduzierten Verdauungsaufgaben die Länge seines Dünndarms. Gleichzeitig konnte sich das menschliche Gehirn durch die durch das Kochen und Braten erreichte Energievermehrung eminent vergrößern. Wer sich heute rohköstlerisch ernähren will, fordert die Verlängerung seines Dünndarms und ist bereit von der Menge seines Gehirns abzugeben.

Doch diese funktionelle Tatsache ist es nicht allein, die gegen den Verzehr von Salaten spricht. Bedingt durch die industrielle Bearbeitung vieler Lebensmittel entstanden zahlreiche Intoleranzen, bis hin zu Allergien, gegenüber Halbfertig-und Fertigprodukten. Das menschliche Verdauungssystem befindet sich deshalb vielfach in einem permanenten Reizzustand, wegen dem die "gesunden Anteile" des Salats nicht resorbiert werden können. Wer im WC nur wenig veränderte Rohkostanteile wiederfindet, sollte seinen Bauch als Komposthaufen betrachten und auf Rohkost verzichten.

Erste Symptome für diese Unverträglichkeiten sind Blähungen. (Leiden sie unter Blähungen? Nein mein einziges Vergnügen!) Weniger bekannt ist dagegen, dass der so entstandene Reizdarm unter anderen massive Rückenbeschwerden der Lendenwirbelsäule, Hüft-und Kniegelenksbeschwerden - bis hin zu Bandscheibenvorfällen und Gelenkarthrosen verursachen kann.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Dienstag, 19. Oktober 2010

Achtung: Nebenwirkungen der Diclofenac-Cremes

Es wird allgemein angenommen, dass entzündungshemmende Wirkstoffe wie Diclofenac und Ibuprofen in Form von Cremes und Emulsionen nicht die Nebenwirkungen der Tabletten haben. Da der Übertritt des Wirkstoffs in die Blutbahn durch die Anwendung auf der Haut ist möglich ist, sind die gleichen Nebenwirkungen zu erwarten.

In den USA muss nach einer Verfügung der US-amerikanischen Food and Drug Administration in der Fachinformation ausdrücklich darauf hingewiesen werden,dass auch Diclofenac-Cremes die von den Tabletten her bekannten, systemische Nebenwirkungen hervorrufen können.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Montag, 18. Oktober 2010

Osteoporose eine Eiweißüberflusserkrankung?




Kalziummangel wird als eine Ursache für Osteoporose gesehen, die mit kalziumhaltigen Milchprodukten ausgeglichen werden soll. Milch enthält jedoch nicht nur Kalzium, sondern auch Eiweiß. Die über den aktuellen Bedarf hinausgehende Menge wird vom Organismus unter Mitausscheidung von Kalzium postwendend wieder ausgeschieden. Eiweiße können nicht gespeichert werden!

Wir essen sehr eiweißreich
Osteoporose könnte eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit sein, bei der Kalziumtabletten und Injektionen, sowie Hormontherapien wegen veränderter Ernährungsgewohnheiten wirkungslos bleiben müssen. Vor etwa 60 Jahren kam Fleisch (Eiweiß) nur als Sonntagsbraten auf den Tisch durchschnittlicher Familien. An den Wochentagen, ernährte man sich notgedrungen mangels Geld vegetarisch. Kuhmilch und deren Produkte wurden zu dieser Zeit überwiegend als Babynahrung genutzt und Osteoporose war zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend unbekannt.

Eine Kuh lieferte zu dieser Zeit knappe 5 Liter Milch täglich. Mit zunehmenden Wohlstand steigerte sich in den folgenden Jahren die tägliche Eiweißzufuhr in Form von Fleischwaren und Milchprodukten. Dreimal täglich Fleisch ist nun keine Seltenheit mehr und stark eiweißhaltige Milch und Milchprodukte gehören quasi wie selbstverständlich und in zunehmender Menge zur Ernährung. Das kann durch Zahlen verdeutlicht werden, denn gegenüber 1960 produziert eine Milchkuh nunmehr statt der der damals üblichen 4,7 Liter täglich nun um die 27 Liter des angeblichen "Gesundheitssafts".

Angaben über die benötigten Eiweißmengen sind unterschiedlich und es lassen sich dem Internet Zahlen von knapp 1 Gramm, einem halben Gramm, von 1,5 Gramm und mehr wesentlich mehr entnehmen. Wissenschaftlich begründet ist da nichts und offenbar hütet man sich auch davor Normen festzulegen, die u.U. der Lebensmittelindustrie sn Milchptodukten chaden könnten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht täglich und liegt damit so etwa in der Mitte aller Empfehlungen. Ein Mensch mit 70 Kilo benötigt demnach „nur“ 56 Gramm Proteine pro Tag.

Bei Betrachtung eines üblichen Speisezettels ergibt sich bei den Eiweißmengen eine Überraschung. Allein zum

Frühstück, bestehend aus 2 Brötchen, 1 Ei, 2 Scheiben Käse und einem Fruchtjoghurt werden bereits knapp 36 Gramm Eiweiß verzehrt und bei drei Mahlzeiten können leicht 100 Gramm erreicht werden.

Was geschieht mit zu vielem Eiweiß?
Unser Körper kann Eiweiß nicht speichern. Jede über den aktuellen Bedarf hinausgehende Menge wird postwendend wieder ausgeschieden. Das geschieht unter Mitreißung von Mineralien, zu denen Kalzium bekanntlich ebenfalls gehört. Milch und Milchprodukte sind stark kalziumhaltig und werden deshalb zur Prophylaxe und Behandlung empfohlen. Sie sind zugleich jedoch stark proteinhaltig und haben in Verbindung mit einer ohnehin zu eiweißhaltigen Ernährung möglicherweise gegenteilige Wirkung.

Dazu kommt, dass wegen Laktose-, Milcheiweiß- und sonstigen Lebensmittelunverträglichkeiten der Verdauungstrakt bereits so gereizt sein kann, dass die Resorption von Spurenelementen, Mineralien und Vitaminen kaum oder nur erschwert möglich ist.

Andere Länder, andere Zahlen
Überall auf der Welt, wo „Schmalhans Küchenmeister“ ist, ernährt man sich zwangsläufig überwiegend pflanzlich und von gerade ebenso erschwinglichen Kohlenhydraten. Osteoporose kommt dort fast nicht vor. Die Zahl der Erkrankungen steigt mit zunehmender Wohlhabenheit und erreicht „Spitzenwerte“ bei den Angehörigen der reichen Industrienationen. Das allein sollte Hinweis darauf sein, die Verwendung von Eiweiß einzuschränken.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Sonntag, 17. Oktober 2010

Anfangsverschlimmerung - Beginn der Heilung oder Anfang vom Ende?

Von Erstverschlimmerungen wird vornehmlich nach Massagen aber auch von Therapeuten anderer Richtungen gesprochen. Verstärken sich nach Behandlungen Beschwerden wird oft gesagt, dass das ein Hinweis auf die einsetzende Heilung sei. Wirklich? 


Der Organismus ist unablässig bemüht seine Funktionen im Normbereich zu halten. Das auch, wenn eine Störung aufgetreten ist. Therapien können deshalb nur sinnvoll sein, wenn sie diese regulativen Aufgaben unterstützen. Verschlimmerungen nach Behandlung treten auf, wenn gegen die Zielsetzung des Körpers gehandelt wurde.
Am Beispiel einer Massage lässt sich das verdeutlichen. Es handelt sich dabei um eine "reizende" Therapie und sofern sich die behandelten Stellen bereits in einem Reizzustand befinden, wird der durch Reibung und Knetung gesteigert. Die Verschlimmerung ist vorprogrammiert.


Sofern es sich bei den Grundleiden um Banalitäten handelt, ist eine Verschlimmerung nicht besonders tragisch und wird ebenso wieder ausgeglichen. Was geschieht jedoch in Situationen, in denen der Organismus ohnehin schon fast überfordert ist? Hierbei kann es dann zu irreparablen Schäden kommen.  


Merke: Erstverschlimmerungen werden nur von James Dean-Therapeuten empfohlen, denn die wissen nicht was sie tun.
und
Welche Therapie Sie auch immer durchführen lassen, Sie müssen sich im Anschluss daran stets wohler und möglichst beschwerdefreier fühlen. Es könnte sein, dass diese positive Reaktion anfangs nicht lange bestehen bleibt aber glauben sie mir, Sie sind auf dem richtigen Weg.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com 

Freitag, 15. Oktober 2010

Das alte Schleudertrauma - Armutszeugnis der Medizin

Die offensichtlich unausrottbare Meinung, dass Behandlungen am Ort der Beschwerden zu erfolgen haben und dass auch Schleudertraumen wärmender und sonstig "reizender" Behandlungen bedürfen führt dazu, dass Verletzungsfolgen häufig auch noch nach Jahren "wie neu" sind. Das bedeutet im Klartext, dass durch Behandlungen (Selbstbehandlungen und professionelle Therapien) der Halswirbelsäule, der akute Zustand - manchmal sogar über Jahrzehnte - erhalten bleibt. Das ist ein Grund, warum von vielen Betroffenen dieses Krankheitsbild für "Schicksalsbestimmung und unbeeinflussbar" gehalten und von Haftpflichtversicherungen als teuerstes Schadensereignis eingestuft wird.

Abhilfe kann meist aus der Vorstellung abgeleitet werden, dass die HWS sich in einem akuten Zustand befindet, der mit einem akuten Blinddarm verglichen werden kann und deshalb gekühlt werden sollte.  Weiter ist es hilfreich sich vom Partner die Füße küssen, oder besser sich die Beine oder die untere Körperhälfte massieren zu lassen. Selbst diejenigen, die sich entschließen von nun an gar nichts mehr zu unternehmen, befinden sich in besserer Position, weil sie ihrem Körper die Gelegenheit bieten sich selbst zu normalisieren.

Weitere unbeachtete Zusammenhänge
Nur durch Gesundheitssendungen fernsehgebildete Laien und viele Orthopäden sehen in der Halswirbelsäule ein von anderen Strukturen isoliertes Gebilde. Dabei könnten Medizinstudenten bereits zu Beginn ihres Studiums interessantes darüber berichten. So besteht u.a. eine Verbindung zwischen inneren Organen zur Halswirbelsäule. Die erfolgt über den Nerven des Zwerchfells. Dieser Nerv entspringt dem Rückenmark in Höhe der unteren HWS und zieht vor der Brustwirbelsäule - ein dichtes Netz bildend - zum Zwerchfell. Alle organischen Prozesse die sich hier abspielen werden auf diesem Weg in die, durch ein Schleudertrauma vorgeschädigte HWS übertragen.
(Detaillierte Information dazu finden Sie hier)

1. Organische Störungen und Erkrankungen
Sofern zusätzlich zu den Beschwerden des Schleudertraumas Erkrankungen der Bauch- oder Atmungsorgane bestehen, sollte denen vorrangig Beachtung und Behandlung zuteil werden.

2. Lebensmittelunverträglichkeiten
Die daraus entstehenden Reize wirken sich innerhalb von nicht mehr als einer Stunde verschlimmernd auf die Halswirbelsäule aus. Dadurch können diese Stoffe oft erkannt und gemieden werden.

3. Ungeeignete Medikamente
Hierbei hat es sich in der Praxis gezeigt, dass insbesondere die entzündungshemmenden Medikamente, wie z.B. Diclofenac, Ibuprofen aber auch ASS (Aspirin) bestehende Beschwerden erhalten und sogar steigern können. Auch hier zeigen sich dadurch ausgelöste Verschlimmerungen bereits kurze Zeit nach der Einnahme.

Zur Beantwortung auftretender Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Das frische Schleudertrauma

Man sollte sich das Geschehen bildlich ins Gedächtnis rufen: Unvermuteter und gewaltiger Anschlag von hinten. Gemeint ist ein Auffahrunfall. Der Kopf wird mit großem Schwung nach hinten geschleudert und unmittelbar im Anschluss daran ebenso extrem und kräftig nach vorn. Es wird deshalb auch vom "Peitschenschlag-Syndrom" gesprochen.

Die Intensität der Verletzungen wird gutachterlich in drei Stadien beschrieben. Das erste und zweite Stadium beinhaltet mehr oder weniger starke Weichteilverletzungen, während das dritte Stadium - von dem hier nicht die Rede sein wird - knöcherne Verletzungen der Halswirbel beinhaltet. Von Weichteilverletzungen wird gesprochen, wenn Überdehnungen der Bänder, Muskelverletzungen und Knorpelschäden aufgetreten sind. Eine hochgradige Gewalteinwirkung hat stattgefunden, die in etwa mit einer Verstauchung eines Fußgelenks verglichen werden kann.

Starke Verstauungen eines Fußgelenks und Schleudertraumatas sind vergleichbare Zustände. Dennoch unterscheidet sich deren Behandlung um Welten. Ein stark verletztes Fußgelenk wird gekühlt, während beim Schleudertrauma empfohlen wird die betroffene Region warm zu halten. Weiterhin wurde den Patienten eine ebenfalls wärmende Halskrause verordnet, durch die die Nackenmuskulatur (theoretisch) entlastet werden sollte. Insgesamt eine Einrichtung, von der inzwischen belegt ist, dass sie eher schadet als hilfreich ist.

Professionelle Behandlungen wenden sich fast ausnahmslos an die verletzen Strukturen und es wird dadurch, auch mit sanften Behandlungsmaßnahmen, der ohnehin extrem hohe Reizzustand der Halswirbelsäule aufrecht erhalten und als besonders ungeeignet haben sich Massagen, wärmende Anwendungen und chiropraktische oder chirotherapeutische  Behandlungsversuche erwiesen.

Beachten Sie unbedingt 
Therapieversuche müssen sofort positiv wirksam sein. Lassen Sie sich nicht mit "Anfangsverschlimmerungen" vertrösten. Eisanwendungen haben sich dagegen bewährt. Allerdings muss dabei die Verweildauer von max. 30 Sekunden beachtet werden. (Details siehe hier.) Bewährt haben sich die Fußreflexzonen-Massage und die Energetisch-Statische-Behandlung (ESB/APM)

Klaus Radloff
www.klaús-radloff.com

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Denk- und Behandlungsfehler: Tennisellbogen


Der Tennisellbogen wird als Folge einer Überlastung der Unterarmmuskulatur, wie sie u.a. beim Tennis auftreten kann, gesehen. In der Realität ist das jedoch fast niemals der Fall, denn auch bei diesem Krankheitsbild handelt es sich erfahrungsgemäß um Reizweiterleitungen aus den Atmungsorganen und dem Verdauungssystem.

Eine Behauptung, die zunächst gewöhnungsbedürftig ist, sich aber aus Behandlungsergebnissen und unter Hinzuziehung von Elementen aus der chinesischen Medizin erhärten lässt. Der äußere Gelenkknorren des Unterarms, der Epicondylus lateralis wird vom Lungen- und Dickdarm-Meridian überquert.

Die erste Bestätigung der Behauptung, dass Atmungsorgane am Schmerzgeschehen beteiligt sind, kann dem Umstand entnommen werden, dass die Hochsaison dieser Erkrankung in den Frühlingsmonaten stattfindet. Das ist die Zeit der sog. Frühjahrsgrippe, des Schnupfens aber auch des Heuschnupfens. Die zweite Saison findet im Spätherbst statt, ebenfalls eine Jahreszeit der grippalen Infekte, Bronchialerkrankungen und Schnupfen.

Als weitere Verursacher kommen Atmungsgifte, wie Lösungsmittel, Farbverdünner, Duftstoffe und andere Gase in frage. Ebenso können Reizerscheinungen des Verdauungstraktes (Dickdarms) dafür verantwortlich sein.
Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Dienstag, 12. Oktober 2010

Denk- und Behandlungsfehler: Schultergelenk

Üblicherweise wird davon ausgegangen, dass Schmerz und Ursache am gleichen Ort zu finden sind. Das ist  nur selten der Fall und schon gar nicht bei Entzündungen der Schultergelenke, deren Therapie werchfellsich mit orthopädisch-rheumatologischen Vorgehensweisen in der Regel als schwierig und zeitaufwändig erweist.

Für dieses Krankheitsbild existieren die verschiedensten Bezeichnungen. Die aktuellste stammt aus dem Amerikanischen und lautet: "Frozen Shoulder" ("eingefrorene Schulter"), lateinisch die PHS (periarthritis humero scapularis) und Engländer sprechen, eher verständlich von der "stiff and painvoll shoulder". Es hat sich gezeigt, dass es sich bei diesen Beschwerden (abgesehen von unmittelbar nach Unfällen) ausnahmslos um Reizübertragungen aus inneren Organen handelt. Internistische Behandlung ist deshalb angezeigt.

Der Zwerchfell - Halswirbelsäulen - Reflex
Das Zwerchfell, der große Atemmuskel, trennt vergleichbar mit einem Kuchenblech, den Brust- vom Bauchraum. Seine nervliche Versorgung vom Phrenikusnerv, der das Rückenmark in Höhe der unteren Halswirbel verlässt und vor der Vorderseite der Brustwirbelsäule zum Zwerchfell führt. Hier bildet der Nerv ein netzartiges Gebilde, auf das sich Reize der unterhalb und oberhalb des Zwerchfells gelegenen Organe übertragen. Organische "Störfeuer" werden via Phrenikus in die Halswirbelsäule übertragen und können die dort gelegenen Nervengeflechte des Armes und des Nackens schmerzhaft beeinträchtigen.

Bei näherer Betrachtung zeigt es sich, dass der Nervus Phrenikus paarig, d.h. auf jeder Körperseite vorhanden ist. Dementsprechend werden die Reizzustände innerer Organe entsprechen ihrer Lage im Körper auch seitengleich übertragen und deshalb können z.B. Affektionen der Gallenblase und der Leber rechtsseitige und der Magen und die Bauchspeicheldrüse linksseitige Schultergelenksbeschwerden verursachen. Als Verursacher kommen natürlich die Atmungsorgane ebenfalls in Frage.

Mein Tipp
Sofern es sich um seit längerer Zeit bestehende Schulterbeschwerden handelt, die sich mit den herkömmlichen Behandlungsmethoden nicht oder nur ungenügend beeinflussen lassen, empfiehlt es sich einen Internisten oder Gastroenterologen zu konsultieren. Das trifft besonders auf die Fälle zu, bei denen neben einer Schulter- Nackenaffektion eine Störung oder Erkrankung innerer Organe bekannt ist.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Montag, 11. Oktober 2010

Antibiotika gegen Rückenschmerzen - der Dickdarm

Urs, 60 jähriger Unternehmer, leidet seit Wochen unter hoch akuten Beschwerden der Lendenwirbelsäule und seines rechten Hüftgelenks. Schmerzen, die ihn annähernd bewegungsunfähig machen und bei denen die üblichen Medikamente kaum Wirkung haben und auch nicht auf Morphiumpräparate reagieren. Das CT zeigt altersbedingte, mäßige arthrotische Veränderungen der unteren Lendenwirbel, die aber kaum als Begründung für den Extremzustand infrage kommen. Er befindet sich in stationärer Behandlung in einer renommierten orthopädischen Spezialklinik.

Zusätzlich stellen sich noch erhebliche Bauchschmerzen und Fieber ein, seine Ausweitungen, Taschen im Dickdarm (Divertikel) haben sich entzündet. Es handelt sich um eine Erkrankung, die mit Diät und Antibiotika behandelt wird und die, sofern diese Maßnahmen erfolglos bleiben, eine Darmoperation erforderlich machen. Glücklicherweise normalisieren sich Fieber und Bauchschmerz unter dem Einfluss der Medikamente. Zugleich bauten sich die Beschwerden des Rückens und des Hüftgelenks völlig ab. Es muss deshalb der Schluss gezogen werden, dass die wahrscheinlich von Anfang an bestehende Darmentzündung Verursacher der als orthopädisch eingestuften Beschwerden war.

Der Dickdarm, Hauptarbeitgeber der Therapeuten
Vom Dickdarm ausgelöste Rückenbeschwerden treten relativ häufig auf und es muss sich dabei keineswegs um gravierende Erkrankungen handeln. Dafür können banale Störungen, wie beispielsweise eine Obstipation (Verstopfung) verantwortlich sein. Der Reiz dieser Störung wird über das spinale Nervensystem in den unteren Rücken übertragen und es wird so eine mitunter heftige Lumbalgie ausgelöst, deren Beschwerden sich nach dem Gang zum WC schnell verflüchtigen. Vorsicht jedoch vor stark wirkenden Abführmitteln, deren Reiz sich ebenfalls Schmerz verstärkend auswirken kann. Weiter können lumbale Beschwerden von unverträglichen Lebensmitteln ausgelöst werden.

Weitere Auslöser lumbaler Beschwerden
Vergleichbare Darmreizungen und Entzündungen können von Parasiten und pathologischen Darmbakterien ausgelöst werden. Hierbei werden teilweise extreme orthopädische Beschwerdebilder angetroffen, die nach Einnahme spezieller Medikamente in wenigen Tagen völlig abklingen. An diese Möglichkeit sollte insbesondere dann gedacht werden, wenn Beschwerden nach Fernreisen in die Subtropen oder Tropen auftreten. 

Klaus Radloff

Fehldiagnose Lumbalgie

Auf der Fahrt zur Arbeit geschah es: Plötzlich knirschte es fürchterlich … im Rücken. Ein „Hexenschuss“ zwang zum Besuch des nächsten Orthopäden. Kaum gehfähig vor Schmerz bekam der Patient dort zu hören, dass der nächste freie Termin in zwei Monaten sei. Mit Bitten, ja auch Drohungen erzwang er sich dann doch eine Audienz beim Doktor. Dessen Behandlung bestand aus acht annähernd wortlos durchgeführten Injektionen, einem Rezept für die Apotheke und einer Krankschreibung. Eine Untersuchung fand nicht statt.

Arztwechsel – gleiche Behandlung  Da sich der Zustand trotz Unmengen von Medikamenten, schmerzhafter Physiotherapie nicht besserte, sondern eher verschlimmerte, kam es zum Arztwechsel. Jetzt wurden die Haltung, die Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule vom Doktor beurteilt, schriftlich festgehalten und dann ... die gleichen Medikamente wie zuvor eingesetzt. Eine nun erstmals durchgeführte Computertomografie zeigte geringfügige Veränderungen der Lendenwirbelsäule, die jedoch keinerlei spezifische Behandlungen erforderten.

Ab zur Rehabilitation
Nach Monaten der Arbeitsunfähigkeit kam ein Vertrauensarzt auf die Idee, diesen Menschen zu einer Reha-Kur zu schicken. 6 Wochen lang einmal pro Woche Physiotherapie mit Massage, dreimal Moorpackungen und täglich Gruppenturnen. An den Medikamenten änderte sich kaum etwas. Dabei geschah was kaum für möglich gehalten wurde, die ohnehin schon fast unerträglichen Schmerzen steigerten sich noch und der Patient landete als Notfall im Krankenhaus, auf der chirurgischen Station.

Wirbelsäulenoperation ohne Befund
 Obwohl die Befunde für eine Operation keine hinreichenden Indikationen boten, wurde eine operative Versteifung der Lendenwirbelsäule in Erwägung gezogen. Das frei nach dem Motto, was sich nicht bewegen kann, kann nicht weh tun. Eine Lösung, zu der sich der etwa 40 jährige Patient nicht entschließen konnte und sich deshalb selbst aus der stationären Behandlung entließ.

Wochen später, die Lösung
 In den Wochen danach kam es zu keinerlei Veränderung des Zustands. Eines Tages bemerkte der Patient eine rötliche Verfärbung seines Urins, die er zunächst für eine Nebenwirkung der Medikamente hielt. Die Untersuchung des Urins zeigte große Blutbeimengungen und eine Ultraschalluntersuchung viele mittelgroße und kleinere Nierensteine. Die Therapie bestand in deren Zertrümmerung und unmittelbar im Anschluss daran trat völlige Beschwerdefreiheit ein. Somit kann als gesichert angenommen werden, dass die massiven Rückenbeschwerden Folge dieser Nierensteine waren und dass er Monate in einer permanenten Nierenkolik verbrachte. Bleibt nur die Frage, warum diese sehr einfach abzuklärende Möglichkeit nicht bereits Monate zuvor erfolgten.

Kein Einzelfall
 Mit solchen Krankengeschichten könnte ich viele Seiten füllen. Meiner Schätzung nach sind knapp die Hälfte der Erkrankungen des unteren Rückens, der Hüft-und der Kniegelenke auf Affektionen der Nieren, der ableitenden Harnwege und der Blase zurückzuführen. Dazu kommen zusätzlich die Auswirkungen von Beeinträchtigungen der Unterleibsorgane, die sich besonders im Bereich des Kreuzbeins z.B. als Entzündung der Beckengelenke, sowie der Kniegelenke auswirken können. Die hier angeführte Krankengeschichte ist nicht einmalig und keinesfalls auf einzelne Nationen begrenzt, und das „Nicht-sehen-wollen“ der Hintergründe ist ein globales orthopädisches Problem, das ich tagtäglich in der Praxis bei meinen, aus der ganzen Welt stammenden Klienten antreffe.

Die Chance der Orthopädie
 Im Augenblick bestehen orthopädische Behandlungen aus ständigen medikamentösen Schmerzabschaltungen, der Reduzierung entzündlicher Prozesse und der bildlichen Dokumentierung zunehmenden und meist unaufhaltsamen Verfalls. Das Ganze „gipfelt“ in Bandscheibenoperationen und der Setzung von Gelenkimplantaten. Bei Beachtung und Behandlung der Auslöser – wie beispielsweise der hier erwähnten Nierenleiden – ließen sich mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit nicht nur schier endlose Leiden, sondern auch dann unsinnige Folgeoperationen vermeiden. Darüber hinaus ließen sich die Kosten für orthopädische Behandlungen – Deutsche Krankenkassen müssen dafür jährlich weit mehr als 40 Milliarden Euro aufwenden – drastisch reduzieren.



Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Sonntag, 10. Oktober 2010

Das teure Missverständnis: Chronisch & Akut

Mit den Begriffen chronisch und akut werden zeitliche Aspekte von Krankheitsabläufen festgelegt. Sie sind für gutachterliche Äußerungen, Rentenanträge etc. geeignet. Zur Ableitung praktischer Behandlungsvorgehen sind diese Begriffe jedoch gänzlich unbrauchbar.

Mit "Akut" werden plötzlich auftretende Erkrankungen mit kurzer Dauer von 3 Tagen bis zu 4 Wochen bezeichnet. „Akut“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet “scharf, spitz“. Das Gegenteil davon ist „chronisch“ und das aus dem Griechischem stammende Wort enthält die Vokabel „chronos“, die Zeit. Als chronisch werden Krankheitszustände bezeichnet, die seit längerer Zeit bestehen. Die in diesem Zusammenhang genannten Zeiträume sind unterschiedlich. Es werden Zeiten zwischen 6 Wochen bis zu 6 Monate angegeben.

Diesen statischen Angaben stehen funktionelle Beschreibungen gegenüber. In vivo wird "akut" als Zustand beschrieben, der durch Hitze, Schwellung, Rötung und Schmerz gekennzeichnet ist. "Chronisch" wird daher von Praktikern als Gegenteil von "akut" empfunden. Akutes Geschehen bedarf nach dieser Auffassung der Kühlung und Beruhigung, während von chronischen Zuständen erwartet wird, dass sie sich unter Wärmezufuhr oder weiteren anregenden Maßnahmen bessern. Hier handelt es sich um die Sicht von Praktikern, die sich um die papierne Theorie nicht kümmern.

Prekär wird das Ganze dadurch, wenn die beiden Modelle miteinander vermischt werden.
Beispiel: Anruf eines Arztes, mit der Bitte um einen Behandlungstermin für seine Frau, die nach seinen Angaben unter starken Rückenbeschwerden litt. Die bisherige Behandlung bestand u.a. aus wärmenden Anwendungen. "Morgen um 9 Uhr" war meine Antwort. Für heute Abend, so meine Empfehlung am Telefon, versuchen Sie es einfach mal mit Eis. Antwort: "Sie hat die Schmerzen schon seit Jahren, deshalb handelt es sich um einen chronischen Zustand, bei dem Eis kontraindiziert ist!" Tatsächlich wurde durch die ständigen Wärmeanwendungen biologisch während dieser langen Zeit der akute Zustand aufrecht erhalten, mit der Folge von teuren Fehlbehandlungen ohne Ende.

Lehrbuch für Sportphysiotherapie: "Nach traumatischen Einflüssen, wie Distorsionen etc. soll während der ersten 3 Tage gekühlt und danach mit Wärme behandelt werden." Auch bei dieser Forderung handelt es sich um eine Vermischung der theoretischen Definition mit den physiologischen Tatsachen. Man ist felsenfest davon überzeugt, dass der akute Zustand genau 3 Tage besteht und berücksichtigt individuell bedingte Abweichungen von dieser angeblichen Norm nicht. Da mit Behandlungen der Organismus in seinen Selbstheilungsbestrebungen unterstützt und nicht behindert werden soll, müssen sich die dem tatsächlichen (funktionellen) Zustand nicht angepassten Maßnahmen heilungsbehindernd auswirken. Es werden deshalb mehr therapeutische Sitzungen notwendig und eine Arbeitsunfähigkeit dauert länger an.

Noch schlimmer wirkt sich dieses Missverständnis bei Erkrankungen des sog. rheumatischen Formenkreises und bei orthopädischen Krankheitsbildern aus, denn davon sind einige Millionen Patienten betroffen. Egal wie sich die Beschwerden äußern, von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen, wird überwiegend die Empfehlung ausgesprochen, die betroffenen Gebiete grundsätzlich zu wärmen. Paradoxerweise werden zusätzlich Entzündungshemmer verordnet. Dadurch werden akute Zustände über lange Zeit erhalten und dem Körper jede Chance zur Selbstregulation genommen. Eine Vorgehensweise, die jährlich viele Milliarden Euro Kosten verursacht.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Samstag, 9. Oktober 2010

Osteoporose und Schmerzen

Verhältnismäßig häufig werden ärztlicherseits insbesondere Rückenschmerzen mit einer zugleich bestehenden Osteoporose begründet. Ergebnisse praktischer Behandlungen zeigen, dass dieser Zusammenhang nicht besteht.

Die Osteoporose macht keine Schmerzen!
Häufig wird von Ärzten behauptet, dass beispielsweise Rückenschmerzen von Osteoporose ausgelöst werden. In der Praxis zeigt es sich jedoch, dass das nicht der Fall ist. Der Beweis dafür ist zwar alles andere als wissenschaftlich aber dennoch eindrücklich: Durch geeignete Therapie lassen sich die Beschwerden meist abbauen oder deutlich vermindern, während die Osteoporose sich dadurch nicht beeinflussen lässt.

Milchintoleranz als Schmerzauslöser
Bei Osteoporose ist der Kalziummangel augenscheinlich. Deshalb wird den davon betroffenen
Personen allgemein empfohlen, Milch und Milchprodukte zu konsumieren. Hierbei sind jedoch Komplikationen vorgegeben, denn 5 - 10% aller Menschen vertragen den Milchzucker, die Laktose nicht und schätzungsweise weit mehr als ein Drittel hat eine Milcheiweißunverträglichkeit. Diese beiden Störungen wirken sich mehrfach auf den Organismus aus:

Einmal handelt es sich dabei um Reizerscheinungen des Verdauungstraktes, durch die die Resorption von Kalzium unmöglich wird und zum anderen werden derartige Reizungen  über das spinale Nervensystem als Schmerz in die z.B. Rückenmuskulatur übertragen. Die Vermeidung von Milchprodukten trägt dann eindeutig zur Schmerzlinderung bei.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Vorsicht Orthopädie: Therapie ohne Diagnose

Vor der Therapie haben die Götter die Diagnose gesetzt. Dieser Grundsatz dominiert ärztliches Handeln. Nur zur Ersten Hilfe sind Ausnahmen, z. B. zur Schmerzeindämmung vertretbar. Selbst unter Laien hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, Schmerz nicht als Ursache, sondern als Alarmsignal des Körpers auf Notsituationen und Krankheiten zu sehen. Durch wiederholte Schmerzabschaltung kann sich aber dessen Auslöser ungestört weiter entwickeln. Eindrücklich lässt sich das am Beispiel von Zahnschmerzen beobachten. Kariöse Zahnschäden, deren Schmerzen wiederholt mit Schmerzmitteln abgeschaltet werden, werden mit der Zeit größer und das Ziehen des Zahnes und dessen prothetische Versorgung immer wahrscheinlicher. Jeder seriöse Therapeut wird deshalb wiederholte Schmerzabschaltungen bei unbekannten Ursachen ablehnen.

Falsche Voraussetzungen bei orthopädischen Erkrankungen
Schmerzunterdrückungen sind bei orthopädischen Erkrankungen die Regel, von Prävention oder gar Heilung ist nicht Behandlungsziel und nicht die Rede. Erkrankungen der Wirbelsäule, wie Lumbalgien, Ischialgien, Lumbal- und Zervikalsyndromen, Abnutzungserscheinungen der Wirbelgelenke, bis hin zu Bandscheibenvorfällen, sowie Arthrosen der Körpergelenke werden nach immer gleichem Muster behandelt. Es werden Schmerzmittel, Entzündungshemmer, muskelentspannende Medikamente, durchblutungsfördernde Salben und evtl. Chiro- und Bewegungstherapie – oft wiederholt über lange Zeit - eingesetzt.

Die Ergebnisse bildgebender Untersuchungsverfahren, sind Grundlagen der Diagnosen ohne das hinterfragt wird, weshalb es zu den dokumentierten Schädigungen kommen konnte. Es wird vorausgesetzt, dass berufliche Überbeanspruchung, Haltungsfehler, Bewegungsmangel, Übergewicht, genetische Fehlanlagen etc. dafür verantwortlich sind. Das allerdings sind Ansichten, die wissenschaftlich nicht gesichert sind.

Diese nebulösen Begründungen enthalten entweder nicht beeinflussbare Faktoren, wie u. a. genetische Fehler. Damit können im Bedarfsfall therapeutische Misserfolge begründet und die Unwissenheit der Behandler verschleiert werden. Übergewichtige sind von vornherein immer selbst schuld an ihren Beschwerden und wenn das mit dem Abnehmen nicht klappt, erst recht. Auch damit werden therapeutische Unfähigkeiten vertuscht.

Das nächste Argument ist Bewegungsmangel als Grund für orthopädische Krankheiten. Deshalb werden reihenweise Betroffene in die Fitnessstudios geschickt. Funktioniert dieser Tipp nicht, wird das mit Übertreibung des Trainings begründet und schon wieder hat der Patient, aber nicht sein unfähiger Behandler, den „Schwarzen Peter“.

Bewegungssucht ist typisch für Amerikaner, die sich abends im Sterbebett Selbstvorwürfe machen, weil sie am Morgen nicht zum Joggen auf der Straße waren. Sofern ein Tier starke schmerzen hat, verkriecht es sich in einen Winkel und bleibt bis zum Eintritt der Besserung möglichst regungslos liegen. Nur Amerikaner und deren Nachahmer gehen in Gymnastikstudios.

Es dürfte nachvollziehbar sein, dass andere als die zumeist genannten Ursachen Auslöser für orthopädische Krankheitsbilder sind. Solange die aber nicht behandelt werden, bleibt es bei der unbegründeten Schmerztherapie in der Orthopädie.

Behandlungskosten
Die Kosten für Behandlungen orthopädischer Krankheitsbilder beliefen sich in Deutschland im Jahr 2002 auf 38 Milliarden Euro oder auf 1600 Euro pro Einwohner. Summen, die sich von Jahr zu Jahr steigern, weil die dabei praktizierten Behandlungen vergleichbar mit der eingangs erwähnten, symptomatischen Zahnschmerzbehandlung sind.

Denkbare Lösungen
Eine Begründung für diese These lässt sich aus den Erkenntnissen der segmentalen Innervation ableiten. Die Wirkung der Bindegewebsmassage ist damit begründet. Danach versorgen die aus dem Rückenmark, zwischen benachbarten Wirbeln austretenden Spinalnerven, halbgürtelförmig in ihrer jeweiligen Höhe, die Haut und die Muskulatur, sowie in der Tiefe innere Organe. Es wird in diesem Zusammenhang von einem Segment gesprochen. Sofern sich ein Organ in einem Reizzustand befindet, wirkt sich dessen Störung auf alle Anteile dieses Segments aus. Es kommt dort zur Ödembildung der Haut und zur Erhöhung der Muskelspannung.

Die von einem inneren Organ ausgelöste Steigerung der Muskelspannung im Bereich der Rückenmuskulatur bewirkt u.U. eine Fehlartikulation benachbarter Wirbelgelenke. Am deutlichsten lässt sich das bei einer Nierenkolik beobachten, bei der sich meist innerhalb von wenigen Minuten eine sichtbare Skoliose, eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule bildet. Weniger extrem als bei Koliken, wirken sich auch andere Reizerscheinungen der Niere aus. Auch hierbei kommt es, zu meist über Jahre anhaltende Fehlbewegungen und Bewegungsblockaden der Lendenwirbelsäule. Eine banale Bewegung reicht aus einen Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall auszulösen. Der von dieser Hernie betroffene Patient hat nun die Anwartschaft auf zwei Operationen: Eine beim orthopädischen Chirurgen und eine weitere, später beim Urologen. Die Krankenkassen zahlen für beide „Heilmaßnahmen“.

Da Lumbalgien aber auch Hernien der Bandscheiben orthopädische Krankheitsbilder sind, deren Ursachen in Fehlbelastungen etc. gesehen werden, kommt kaum jemand auf den Gedanken, dass es sich dabei nicht um eigenständige Krankheiten, sondern lediglich um symptomatische Auswirkungen innerer Organe handelt. Der gegenseitige Blick über die Gartenzäune ärztlicher Fachgebiete findet nicht statt.

Eingehend beschrieben wurden diese Fakten von mir mit mehr als 50 jähriger Berufserfahrung). Erkenntnisse, die in Quellschriften der alten chinesischen Medizin sinngemäß bereits vor langer Zeit beschrieben wurden.

Klaus Radloff