Sonntag, 25. Dezember 2011

Das Krankheitsbild: Die Weihnachtsschulter

Alle Jahre wieder, nach den Feiertagen sind hochschmerzhafte Schultergelenke und Nackenmuskeln mit deutlich eingeschränkter Beweglichkeit Gegenstand der Klage. Üblicherweise werden die Ursachen in der Schulter und der Halswirbelsäule selbst gesucht. Sie werden dort nur dann gefunden, wenn mit dem Hammer kräftig auf die Schulter geschlagen wurde.

Tatsächlich sind die Schultergelenke mit inneren Organen verbunden. Die rechte Schulter und Nackenregion u.a. mit der Gallenblase und der Leber.  und die linke Schulter mit dem Magen und der Bauchspeicheldrüse.Weihnachten, die Zeit der üppigen und meist fetten Festessen wirkt sich deshalb als Auslöser rechtseitiger Schultergelenksbeschwerden aus, während der vom Alkohol traktierte Magen, mit der daraus entstandenen akuten Gastritis, sich meist erst zum Neujahrstag zeigt.

Sinnvolle Abhilfe besteht deshalb nicht im Konsum von Entzündungshemmern, Wärmeanwendungen und Massagen, sondern ganz simpel im Verzicht auf Nahrungsmittel. Die Ernährung für ein ein oder zwei Tage auf Zwieback und Wasser umgestellt, löst das Problem. Zur Ersten Hilfe bietet sich Eis an. Es wird niemals länger als etwa 30 Sekunden auf die schmerzenden Stellen plaziert und erst nach ein paar Minuten erneut wieder verwendet. Durch Selbstmassagen etc. wird erfahrungsgemäß die Leidensphase verlängert.


Gute Besserung!
Klaus Radloff


www.klaus-Radloff.com


Sonntag, 18. Dezember 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: An alle fröhlichen Kneter – Laien-, Profimasseure ...

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: An alle fröhlichen Kneter – Laien-, Profimasseure ...: Massage wird für heilsam angesehen und ärztlich durchgeführte Chirotherapie ebenfalls. In einigen – seltenen Fällen – kann die Wirkung be...

An alle fröhlichen Kneter – Laien-, Profimasseure und Chiro´s


Massage wird für heilsam angesehen und ärztlich durchgeführte Chirotherapie ebenfalls. In einigen – seltenen Fällen – kann die Wirkung beider Methoden an´s Wunderbare grenzen. Darauf zu hoffen, sollte sich aber nicht über den Zeitraum vieler Behandlungen erstrecken. Die Möglichkeit, dass sich hinter unbeeinflussbaren Störungen Krankheiten mit gravierenden Ursachen verbergen, ist hoch.

Der aktuelle Fall
Die Schmerzen im unteren Rücken bestanden nun seit Monaten, Selbsthilfen wirkten kaum und deshalb wurde beschlossen, nun professionelle Hilfe bei einem Masseur in Anspruch zu nehmen. 20 klassische Massagen wurden durchgeführt, die ergebnislos waren. Jetzt erschien dem Patienten die Chiropraktik als Rettung. Allerdings bewirkten auch die, sich über einen Monat hinstreckenden, täglichen Behandlungen keinerlei Änderung.

Dem folgte der Behandlungsversuch mit chinesischer Medizin (ESB/APM n. Radloff), mit dem Ergebnis sofortiger Beschwerdefreiheit, die allerdings nur für wenige Stunden anhielt. Ähnlich die Reaktion bei der zweiten Behandlung. Als wahrscheinlicher Verursacher stellte sich dabei der Dickdarm heraus und dementsprechend war meine Empfehlung eine Darmspiegelung durchführen zu lassen.

Das Ergebnis der Colonskopie
Die Befunde der Darmspiegelung waren niederschmetternd: umfangreiche Entzündungen und leicht blutende Geschwüre. Befunde, die u.a. bei einem Darmkrebs auftreten können. Da der in diesem Fall erkrankte Dickdarm seine nervlichen Versorgungen u.a. aus dem Gebiet der unteren Lendenwirbelsäule erhält, erklären sich die nicht endenwollenden und mit Massage und Chiropraktik unbeeinflussbaren Lumbalgien (Hexenschüsse). Durch den meist unerschütterlichen Glauben naiver Behandler, die erhoffte Wirkung könnte nach vielen Behandlungen dennoch eintreten, erweist sich dann häufig als „genickbrecherisch“. Durch den Zeitverlust werden u.U. lebensrettende Therapien verhindert.

Ein Einzelfall?

Leider nicht aber derartige Diagnosen werden immer wieder im Zusammenhang mit Beschwerden der Lendenwirbelsäule und der Hüftgelenke gestellt. Konkrete Abhilfe kann hier zwar nicht geboten aber Tipp´s, die zur Erkennung führen können: Bei ständig wiederkehrenden Lumbalgien lassen Sie sich nicht auf eine Vielzahl von Massagen oder ähnlichen Behandlungen ein. Sollte sich nach höchstens drei Behandlungen keinerlei Verbesserung eingestellt haben, brechen Sie die Behandlungsserie ab und lassen Sie außerhalb der Wirbelsäule und der Muskulatur nach den Ursachen – nicht durch Orthopäden – suchen.

Siehe auch: Lebensgefahr durch Orthopädie

Klaus Radloff

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Sonntag, 11. Dezember 2011

Noni & Co - Nichts für die kranke Großmutter!

Dem Nonisaft werden gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Man beruft sich auf das Wissen der Südseevölker. Die Kahuna, Heiler Polynesiens, sollen sie als Harmoniemittel, zur Reinigung und Entgiftung verwenden. Noni soll das Immunsystem stärken, die Gehirnzellen besser mit Nahrungsstoffen versorgen, Alterungsprozesse verzögern und bei Regel- und Verdauungsbeschwerden wirksam sein. Darüber hinaus werden ihm antibakterielle, entzündungshemmende, schmerzlindernde, blutdrucksenkende Wirkungen etc. zugeschrieben. Zugelassen ist es als Heilmittel aber nicht, sondern nur als Nahrungsmittelergänzung. Leider enthalten auch die ursprünglichen Quellen keine Dosierungsanleitung und so kommt es zu Einnahmeempfehlungen, die wahrscheinlich dem Geschäftssinn des Verkäufers, nicht aber unbedingt den Interessen der Konsumenten entsprechen.

Von Nebenwirkungen wird behauptet, dass keine existieren. Bezeichnend aber in diesem Zusammenhang ist, dass ein nicht unerheblicher Teil der Konsumenten an rechtsseitigen Schulter-Nackenbeschwerden leiden, die sich nach Absetzen des Saftes verbessern aber nach Wiederaufnahme des Konsums erneut auftreten. Erfahrungsgemäß deutet diese Symptomatik auf eine Störung der Leber- und/oder Gallenblasenfunktion hin. Leberfunktionsstörungen waren augenscheinlich Ursache für Todesfälle im Zusammenhang mit Noni. Eine Vermutung, die sich letztendlich zwar nicht beweisen ließ, bei der aber auch Gegenbeweise nicht erbracht werden konnten.

Vergiftung als Heilungsprinzip
Es scheint so zu sein, dass Noni, wie andere Stoffe auch, über den Umweg der Vergiftung, seine Wirkung entfaltet. Das ist zwar kein eleganter aber dennoch gängiger Weg in der Naturheilkunde. Die Zerstörung wird zum Prinzip gemacht und darauf gehofft, dass der Organismus sich danach neu und besser als zuvor reorganisiert.

Die wahrscheinlich bekannteste Maßnahme in dieser Hinsicht ist die sog. "Blutreinigungskur", wie sie im Frühjahr durchgeführt wird. Dabei wird ein grundsätzlich unbekömmlicher Kräutertee konsumiert. Gegen diese "Vergiftung" wehrt sich der Organismus mit verstärkten Ausscheidungen und reagiert angeblich danach verbesserten Funktionen.

Ein weiteres aber in dieser Beziehung unbekanntes Mittel ist die Molke, die bis vor gut 100 Jahren als ungenießbar, ja sogar als giftig angesehen und höchstens als Schweinefutter verwendet wurde. Sie wurde während zwei- bis dreiwöchiger Kuren verwendet. Ihre "Giftigkeit" wurde ebenfalls genutzt verstärkt die Ausscheidungsfunktionen anzuregen. Von einem täglichen "Molkegenuss" - zum Wohl der Milchindustrie - war zu dieser Zeit allerdings nicht die Rede.

Siehe auch: Molke, Abfall oder Lebensmittel

Ja und dann existieren noch Kuren mit Steinöl. Unter dem Begriff Steinöl verbirgt sich das mineralische und für den menschlichen Organismus hochgiftige Petroleum. Für sehr kurze Zeit und in geringen Mengen genommen, könnte es ebenfalls, über den Umweg der Vergiftung den Organismus zu besseren Leistungen anregen. Allerdings bewirkt es schon leicht überdosiert schwere Leberschädigungen. In dieser Beziehung scheint es dem Nonisaft durchaus ähnlich zu sein. Beides wird zwar als Regenerationsmöglichkeit angeboten, sollte aber nach reiflicher Überlegung besser nicht angewendet werden.

Klaus Radloff
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Sonntag, 4. Dezember 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Buchtipp: Klaus Radloff - Die chinesische Medizin ...

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Buchtipp: Klaus Radloff - Die chinesische Medizin ...: Eine umfangreiche Leseprobe finden Sie hier. Ideen und Lösungsansätze für Patienten und ihre Behandler - 3. Auflage Sie suche...

Buchtipp: Klaus Radloff - Die chinesische Medizin kennt keine orthopädischen Krankheiten


Eine umfangreiche Leseprobe finden Sie hier.

Ideen und Lösungsansätze für Patienten und ihre Behandler  -  3. Auflage

Sie suchen für einen lieben Menschen ein Geschenk jenseits des Niveaus von SOS (Socken, Oberhemd und Schlips) oder wollen sich über bisher unbedachte aber logische und hochwirksame Alternativen zur herkömmlich schematischen Medizin informieren? Oder Sie üben einen medizinischen Beruf aus und möchten Ihre therapeutischen Möglichkeiten erweitern. Dann sollten Sie das Buch lesen. 


Klaus Radloff - Die chinesische Medizin kennt keine orthopädischen Krankheiten
ISBN 978-3-8370-9029-1, Paperback, 180 Seiten

erhältlich als gedruckte Ausgabe z.B. bei
Amazon zum Preis von  19.80 €

oder als Ebook zum sofortigen Download u.a. bei
Libri.de  für 15.99 €

Klappentext
Millionen leiden ständig unter orthopädischen Krankheitsbildern und werden mit Schmerzmitteln, Entzündungshemmern behandelt, operiert und evtl. mit Gelenkprothesen versorgt. Nicht selten enden diese Erkrankungen in Berufsunfähigkeit.

Die alte chinesische Medizin sieht bei diesen Erkrankungen gänzlich andere Ursachen, nämlich die Folgen internistischer Störungen. Diese Hypothese erklärt, warum es zu den Veränderungen kommen konnte und erweist sich immer wieder als erstaunlich wirkungsvoll. Die hier
angeführten Überlegungen sollten, nicht nur von Dauerpatienten, zumindest in Erwägung gezogen werden.

Der Autor ist seit 50 Jahren als Physiotherapeut und Masseur tätig. Während der letzten 30 Jahre als Dozent für Themen der alten chinesischen Medizin in der Schweiz. Er ist Begründer der Ohr-Reflexzonen-Kontrolle und Energetisch-Statischen-Behandlung. Heute in der dominikanischen Republik in eigener Praxis und als Dozent am Lehrinstitut für Energetisch-Statische-Behandlung in der Schweiz tätig.

Klaus Radloff

Samstag, 3. Dezember 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Behandlungskontrolle durch Patienten (IGeL 2)

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Behandlungskontrolle durch Patienten (IGeL 2): Spätestens nach einem Behandlungsvorschlag Ihres „igelnden“ Arztes, sollten Sie sich Gedanken über die Wirksamkeit der von Ihnen teuer bezah...

Behandlungskontrolle durch Patienten (IGeL 2)

Spätestens nach einem Behandlungsvorschlag Ihres „igelnden“ Arztes, sollten Sie sich Gedanken über die Wirksamkeit der von Ihnen teuer bezahlten Maßnahmen machen. Die nachfolgenden Überlegungen treffen aber gleichermaßen auf Behandlungen durch Physiotherapeuten, Masseure, Heilpraktiker, also Massagen und Spezialmassagen, elektro- und andere apparative Therapien etc. zu. Lassen Sie sich nicht auf Behandlungsverträge ein, in denen die Zahl der Behandlungen festgeschrieben ist, und glauben Sie niemals, dass unter einer bestimmten Anzahl von Behandlungen kein Erfolg möglich ist. Sie müssen sich unmittelbar im Anschluss an eine Behandlung deutlich besser und beschwerdefreier fühlen als vorher.
Machen Sie Inventar

Vor jeder Behandlung sollten Sie die Intensität Ihrer Beschwerden registrieren. Haben Sie bereits, ohne Bewegungen zu machen, Schmerzen? Oder wie weit können Sie sich oder erkrankte Gelenke beschwerdefrei bewegen? Unmittelbar im Anschluss an eine Therapie sollten Sie deutlich schmerzfreier und beweglicher geworden sein. Sollte das nicht der Fall sein, Sie mehr Beschwerden als vorher haben, war die Therapie nutzlos und hat Ihrer Gesundheit sogar geschadet. Günstigenfalls war sie das Geld nicht wert, das Sie dafür ausgegeben haben.

Diese Aussagen beruhen auf dem weniger bekannten oder für nicht möglich gehaltenen Umstand, dass unser Körper jeglichen Reiz sofort beantwortet. Auf nicht dem aktuellen Zustand angepasste Reize reagiert er spontan mit Verschlimmerungen, während angepasste Reizsetzungen ebenso spontan Zustandsverbesserungen bewirken. 


Erstverschlimmerung
Dass Erstverschlimmerungen der „erste Schritt zu Heilung sind, wird nur von „James Dean-Therapeuten“ behauptet, denn die wissen nicht was sie tun. Wirksame Therapie bedeutet, dass sich der gesundheitliche Zustand von Behandlung zu Behandlung bessert. Spätestens an dieser Stelle werden viele Therapeuten argumentieren, dass Erstverschlimmerungen Bestandteil der Heilung sind. Eine fatale Fehlannahme, da Erstverschlimmerungen Folge gesundheitlicher Überforderungen sind und den Organismus in seinem Selbstheilungsbestrebungen hindern! 

Wie viele Behandlungen sind nötig?
Selbst wenn keinerlei Anfangsverschlimmerungen auftreten, sollte auf jeden Fall, von Behandlung zu Behandlung, ein Fortschritt zu bemerken sein. Ist das nicht der Fall, dann lassen Sie sich nicht mit Bemerkungen vertrösten, die darauf hinauslaufen, dass die W rkung erst nach weiteren Sitzungen eintreten könne. Brechen Sie in diesem Fall die Therapie ab oder werfen Sie doch gleich Ihr Geld zum Fenster raus.

Siehe auch: So werden Patienten über den Tisch gezogen.  

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Freitag, 2. Dezember 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: IGeL oder so werden Patienten über den Tisch gezog...

Da gesetzliche Krankenkassen ihre Leistungen immer mehr pauschalisieren und damit reduzieren, fallen ärztliche Honorare zunehmend geringer aus. Ärzte versuchen die so entstehenden Verdienstausfälle, durch Verkauf von Zusatzleistungen an den Patienten auszugleichen. "IGeL", (Individuelle Gesundheitliche Eigen-Leistung) ist die Lösung.

Dafür zahlt der Patient aus eigener Tasche. Hinter dieser Idee steht die Überlegung, dass ärztliche Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Behandlung von Krankheiten stehen, von den Krankenkassen nicht bezahlt werden können. Dabei handelt es sich einerseits um durchaus sinnvolle, beispielsweise vorbeugende Maßnahmen, wie Gesundheitsatteste für Lebensversicherungen, Impfungen, prophylaktische Blutbilder und Laboruntersuchungen, etc. Sämtlich Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Behandlung von Krankheiten stehen. Darüber hinaus wird eine große Palette zusätzlicher, meist Therapien mit zweifelhaftem Wert angeboten, die dem Praxisbetreiber „den Belag auf´s Brot“ bringen.

Geld stinkt nicht!
„Ich wüsste da eine sehr gute Therapie für Sie, die aber noch so neu ist, dass sie von den Krankenkassen noch nicht bezahlt wird“. So oder ähnlich beginnen viele Gespräche, mit denen „Igel“ verkauft werden sollen. Ja, und dann folgen viele Angebote, wie sie von Heilpraktikern auch gemacht werden. Der ansonsten geforderte Anspruch der Schulmedizin auf Wissenschaftlichkeit ist plötzlich ohne Belang und so werden dann – zum ärztlichen Wohl – Fußreflexzonenmassagen, Atlas- und Kranio-sakrale Therapie, Homöopathie etc. empfohlen. Derartige Behandlungen können übrigens vom Arzt auch an unausgebildetes Personal delegiert werden und so kann es geschehen, dass die Putzfrau im weißen Kittel Therapien durchführt, die sie niemals erlernt hat.

Dazu lässt sich im Web u.a. Folgendes finden:
"Wichtig ist jedoch, dass der Aufwand des Arztes bei gerätegestützten Leistungen gering ist. Häufig sind Leistungen delegierbar und der Arzt muss lediglich zu Beginn und am Ende einer Behandlung aktiv werden. Auf diese Weise kann ein ärztlicher Stundensatz von deutlich über 200 Euro erlöst werden, was mit zeitintensiven Beratungsleistungen nicht zu erreichen ist." 

Esoterik pur: IGeL-Leistung Reiki
Die dem Reiki zugrunde liegende Idee ist, zu heilen wie es einst Jesus tat und so sollen dann bei Behandlungen Lebensenergien vom Behandler auf den Patienten übertragen werden. Eine Spielerei für gelangweilte Hausfrauen, die aber auch von Ärzten als IGeL angeboten wird. Siehe hier 

Chiropraktik (Chirotherapie) Kassenleistung oder Igel?
Die Chirotherapie gehört zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Zahlungen durch Patienten werden mit einem einfachen Trick möglich: Nach Ausbildung und Prüfung in der Chirotherapie wird von der Ärztekammer die Zusatzbezeichnung „Chirotherapie“ genehmigt. Mit dieser Genehmigung kann die Abrechnung bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) beantragt werden. Wird dieser Antrag nicht gestellt, bleibt die Chirotherapie eine vom Patienten zu bezahlende Leistung. Bereits bestehende Abrechnungsgenehmigungen können dort auch zurückgegeben werden. Siehe hier 

Ob Kassenleistung oder nicht, es bleibt die Tatsache, das chirotherapeutische Behandlungen in nur äußerst seltenen Fällen länger als 5 Minuten dauern und von Kritikern als esoterischer Unsinn gesehen werden. Beschwerden der Halswirbelsäule? Ein paar ruckartige Griffe am Hals oder Nacken genügen? Vergleicht man die Wirbelsäule mit dem „Schiefen Turm von Pisa“, dann kommt jeder Bauarbeiter zu dem Schluss, dass die Absicht den „Turm Wirbelsäule“ über die Stellungskorrektur der obersten Plattform unsinnig sei. Chirotherapeuten und Chiropraktikern ist dieses Kunststück jedoch angeblich möglich.
Die industriellen Igel (Stoßwellentherapie)

Die Industrie versucht sich natürlich auch an diesen Boom anzuhängen und bietet Gerätschaften an, die Gesundheit bewirken sollen. Ein Beispiel dazu ist die „Stoßwellentherapie“. Stoßwellen wurden ursprünglich als nicht-invasive Behandlungsmöglichkeit von Nieren- und Harnsteinen eingesetzt. Sie werden im klinischen Bereich verwendet. Allerdings ist dort die Zahl der benötigten Geräte verhältnismäßig klein. Folglich suchte und fand die Industrie weitere Absatzmärkte dafür im ambulanten Bereich. Allerdings nicht um Steine aufzulösen, sondern zur Behandlung von Rücken- und Gelenkbeschwerden.

Fersensporn, Tennisellbogen, Achillessehnenreizung, Patellaspitzensyndrom, Dupuytrenscher Kontraktur, Knochenbruchheilungen sind in etwa die Indikationen, die mit starken mechanischen Schwingungen, vergleichbar mit denen eines Presslufthammers, „durchgeschüttelt werden. Diese mechanischen Reize werden kritiklos auch bei entzündlichen Zuständen angewendet. So beispielsweise bei einer Dupuytrenschen Kontraktur, einer extrem entzündlichen und hochschmerzhaften Komplikation z. B. nach Knochenbrüchen, die ansonsten mit Unmengen entzündungshemmender Medikamente behandelt wird. Wie Behandlungsberichten zu entnehmen ist, entwickeln sich danach sehr starke Schmerzen. Ärztlicherseits wird dazu gesagt, dass es bis zu 10 Wochen dauern kann, bis Beschwerdefreiheit eintritt. Eine Zeitspanne übrigens, in der auch ohne heilungsbehindernde Vorbehandlung sich derartige Zustände gelegentlich normalisieren. Kostenpunkt für diese Tortur zwischen 30 und 120 Euro pro Misshandlung.
IGeL und der Verbraucherschutz

Die Verbraucherzentralen betrachten ebenfalls nicht alle dieser Angebote für medizinisch sinnvoll. Auch nach Auffassung der Patientenbeauftragten der deutschen Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, bieten Ärzte Maßnahmen an, deren Nutzen häufig fragwürdig sei. Selbst der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung kritisiert, dass Patienten zu fragwürdigen Leistungen überredet würden, und fordert Gegenmaßnahmen und der als Kritiker von Ärzten und der Pharmaindustrie bekannt gewordene Journalist Jörg Blech bezeichnet IGeL als „intransparentes Gemisch überflüssiger Leistungen“. Der Verbraucherschützer Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale NRW nannte die meisten solcher Zusatzangebote entweder „nicht zwingend erforderlich“, „schlicht überflüssig“ oder gar „medizinisch fragwürdig“.Verteidigt werden dagegen IGeL-Leistungen von ärztlicher Seite und so soll der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Axel Munte gesagt haben: „Die Gesetzliche Krankenversicherung kann keine Optimalversorgung gewährleisten“ und daher sei eine Ergänzung durch IGeL sinnvoll“.(Quelle: Wikipedia)

IGeL oder so werden Patienten über den Tisch gezogen


Da gesetzliche Krankenkassen ihre Leistungen immer mehr pauschalisieren und damit reduzieren, fallen ärztliche Honorare zunehmend geringer aus. Ärzte versuchen die so entstehenden Verdienstausfälle, durch Verkauf von Zusatzleistungen an den Patienten auszugleichen. "IGeL", (Individuelle Gesundheitliche Eigen-Leistung) ist die Lösung.

Dafür zahlt der Patient aus eigener Tasche. Hinter dieser Idee steht die Überlegung, dass ärztliche Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Behandlung von Krankheiten stehen, von den Krankenkassen nicht bezahlt werden können. Dabei handelt es sich einerseits um durchaus sinnvolle, beispielsweise vorbeugende Maßnahmen, wie Gesundheitsatteste für Lebensversicherungen, Impfungen, prophylaktische Blutbilder und Laboruntersuchungen, etc. Sämtlich Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Behandlung von Krankheiten stehen. Darüber hinaus wird eine große Palette zusätzlicher, meist Therapien mit zweifelhaftem Wert angeboten, die dem Praxisbetreiber „den Belag auf´s Brot“ bringen.

Geld stinkt nicht! 

„Ich wüsste da eine sehr gute Therapie für Sie, die aber noch so neu ist, dass sie von den Krankenkassen noch nicht bezahlt wird“. So oder ähnlich beginnen viele Gespräche, mit denen „Igel“ verkauft werden sollen. Ja, und dann folgen viele Angebote, wie sie von Heilpraktikern auch gemacht werden. Der ansonsten geforderte Anspruch der Schulmedizin auf Wissenschaftlichkeit ist plötzlich ohne Belang und so werden dann – zum ärztlichen Wohl – Fußreflexzonenmassagen, Atlas- und Kranio-sakrale Therapie, Homöopathie etc. empfohlen. Derartige Behandlungen können übrigens vom Arzt auch an unausgebildetes Personal delegiert werden und so kann es geschehen, dass eine weißgekleidete Klosetbürste (Putzfrau) Therapien durchführt, die sie niemals umfassend erlernt hat.
Esoterik pur: IGeL-Leistung Reiki
Die dem Reiki zugrunde liegende Idee ist, zu heilen wie es einst Jesus tat und so sollen dann bei Behandlungen Lebensenergien vom Behandler auf den Patienten übertragen werden. Eine Spielerei für gelangweilte Hausfrauen, die aber auch von Ärzten als IGeL angeboten wird. 

Chiropraktik (Chirotherapie) Kassenleistung oder Igel?
Die Chirotherapie gehört zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Zahlungen durch Patienten werden mit einem einfachen Trick möglich: Nach Ausbildung und Prüfung in der Chirotherapie wird von der Ärztekammer die Zusatzbezeichnung „Chirotherapie“ genehmigt. Mit dieser Genehmigung kann die Abrechnung bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) beantragt werden. Wird dieser Antrag nicht gestellt, bleibt die Chirotherapie eine vom Patienten zu bezahlende Leistung. Bereits bestehende Abrechnungsgenehmigungen können dort auch zurückgegeben werden. Siehe: http://www.facharzt.de/content/red.otx/574,55319,0.html

Ob Kassenleistung oder nicht, es bleibt die Tatsache, das chirotherapeutische Behandlungen in nur äußerst seltenen Fällen länger als 5 Minuten dauern und von Kritikern als esoterischer Unsinn gesehen werden. Beschwerden der Halswirbelsäule? Ein paar ruckartige Griffe am Hals oder Nacken genügen? Vergleicht man die Wirbelsäule mit dem „Schiefen Turm von Pisa“, dann kommt jeder Bauarbeiter zu dem Schluss, dass die Absicht den „Turm Wirbelsäule“ über die Stellungskorrektur der obersten Plattform unsinnig sei. Chirotherapeuten und Chiropraktikern ist dieses Kunststück jedoch angeblich möglich.

Die industriellen Igel (Stoßwellentherapie)
Die Industrie versucht sich natürlich auch an diesen Boom anzuhängen und bietet Gerätschaften an, die Gesundheit bewirken sollen. Ein Beispiel dazu ist die „Stoßwellentherapie“. Stoßwellen wurden ursprünglich als nicht-invasive Behandlungsmöglichkeit von Nieren- und Harnsteinen eingesetzt. Sie werden im klinischen Bereich verwendet. Allerdings ist dort die Zahl der benötigten Geräte verhältnismäßig klein. Folglich suchte und fand die Industrie weitere Absatzmärkte dafür im ambulanten Bereich. Allerdings nicht um Steine aufzulösen, sondern zur Behandlung von Rücken- und Gelenkbeschwerden.

Fersensporn, Tennisellbogen, Achillessehnenreizung, Patellaspitzensyndrom, Dupuytrenscher Kontraktur, Knochenbruch-Heilungen sind in etwa die Indikationen, die mit starken mechanischen Schwingungen, vergleichbar mit denen eines Presslufthammers, „durchgeschüttelt werden. Diese mechanischen Reize werden kritiklos auch bei entzündlichen Zuständen angewendet. So beispielsweise bei einer Dupuytrenschen Kontraktur, einer extrem entzündlichen und hochschmerzhaften Komplikation z. B. nach Knochenbrüchen, die ansonsten mit Unmengen entzündungshemmender Medikamente behandelt wird. Wie Behandlungsberichten zu entnehmen ist, entwickeln sich danach sehr starke Schmerzen. Ärztlicherseits wird dazu gesagt, dass es bis zu 10 Wochen dauern kann, bis Beschwerdefreiheit eintritt. Eine Zeitspanne übrigens, in der auch ohne heilungsbehindernde Vorbehandlung sich derartige Zustände gelegentlich normalisieren. Kostenpunkt für diese Tortur zwischen 30 und 120 Euro pro Misshandlung.


IGeL und der Verbraucherschutz
Die Verbraucherzentralen betrachten ebenfalls nicht alle dieser Angebote für  medizinisch sinnvoll. Auch nach Auffassung der Patientenbeauftragten der deutschen Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, bieten Ärzte Maßnahmen an, deren Nutzen häufig fragwürdig sei. Selbst der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung kritisiert, dass Patienten zu fragwürdigen Leistungen überredet würden, und fordert Gegenmaßnahmen und der als Kritiker von Ärzten und der Pharmaindustrie bekannt gewordene Journalist Jörg Blech bezeichnet IGeL als „intransparentes Gemisch überflüssiger Leistungen“. Der Verbraucherschützer Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale NRW nannte die meisten solcher Zusatzangebote entweder „nicht zwingend erforderlich“, „schlicht überflüssig“ oder gar „medizinisch fragwürdig“.Verteidigt werden dagegen IGeL-Leistungen von ärztlicher Seite und so soll der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Axel Munte gesagt haben: „Die Gesetzliche Krankenversicherung kann keine Optimalversorgung gewährleisten“ und daher sei eine Ergänzung durch IGeL sinnvoll“.

Samstag, 19. November 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Orthopädie und Traumatologie: Folgenschwerer Irrtu...

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Orthopädie und Traumatologie: Folgenschwerer Irrtu...: Die mittlerweile etwa 50 jährige Patientin hatte in ihrer Jugend, mit etwa 20 Jahren einen sehr schweren Autounfall knapp überlebt. Sie befa...

Orthopädie und Traumatologie: Folgenschwerer Irrtum

Die mittlerweile etwa 50 jährige Patientin hatte in ihrer Jugend, mit etwa 20 Jahren einen sehr schweren Autounfall knapp überlebt. Sie befand sich wochenlang im Koma und hatte so das  Glück die Schmerzen der vielen Wirbel- und Knochenbrüche nicht bewusst erleben zu müssen. Nach einigen Jahren war der Heilungsprozess soweit fortgeschritten, dass sie sich - von Bewegungseinschränkungen abgesehen - normal und schmerzfrei bewegen und berufstätig sein konnte.

Diese beschwerdefreie Phase endete nach etwa weiteren 20 Jahren. Spontan einsetzende Rückenbeschwerden machten immer häufiger nächtliche Notarztbesuche und auch Aufenthalte in Kliniken erforderlich. Verantwortlich dafür wurde der in der Jugend erlittene Unfall gemacht, mehrere ergebnislose Operationen der Wirbelsäule durchgeführt und eine Invalidenrente ausgerichtet.

Während ihres Urlaubs und anlässlich einer Schmerzattacke lernten wir uns kennen. Meine Befundung mit den Mitteln der alten chinesischen Medizin ergab deutliche Hinweise auf eine Nierenerkrankung und ein Urintest (Stäbchentest) zeigte hohe Konzentrationen an Blut im Urin an. Ein Befund, der durch ein Labor am nächsten Tag und durch nachfolgende urologische Untersuchungen bestätigt wurde. Nierensteine waren der Grund der hochgradigen Schmerzen und die dem Befund angepasste Behandlung mit Medikamenten erbrachte in kurzer Zeit immer wieder spontan Beschwerdefreiheit. Die Schmerzattacken blieben nach der Zerstörung der Nierensteine mit Ultraschall annähernd gänzlich aus.

Bezeichnend an dieser Krankengeschichte ist m.E. der  Umstand, dass der in der Jugend erlittene Unfall als Auslöser der Beschwerden angesehen wurde und von keinem der behandelnden Orthopäden und Traumatologen die Möglichkeit eines Nierenleidens in Betracht gezogen wurde.

Fazit: Sollten Sie unter ständig wiederkehrenden Beschwerden des unteren Rückens, der Hüft- und/oder Kniegelenke leiden,  bestehen Sie darauf einen Urologen, Gastroenterologen oder Gynäkologen zur Abklärung zu konsultieren! Orthopäden übersehen während ihrer überwiegend höchstens 5 Minuten dauernden Konsultationen des öfteren diese Möglichkeiten!


Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com


Sonntag, 13. November 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Todesursache: Orthopädie

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Todesursache: Orthopädie: Und dann hörte ich eine Stimme aus dem Chaos: "Lächele und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen." Ich lächelte und war froh und es kam ...

Todesursache: Orthopädie

Und dann hörte ich eine Stimme aus dem Chaos: "Lächele und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen." Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer!

Wer den Beitrag: "Lebensgefahr durch Orthopädie" für übertrieben hält und meinte, dass sich derartige Informationen kaum steigern liessen, muss sich hier revidieren. Todesfälle durch Orthopädie sind real!

Charakteristikum der Orthopädie ist, dass jegliches Schmerzgeschehen der Wirbelsäule und der Körpergelenke als Behandlungsgegenstand angesehen wird. Das obwohl die 14 jährige Ausbildung zum Facharzt der Orthopädie in den ersten klinischen Semestern das gesamte und grundlegende Spektrum aller medizinischen Fachrichtungen beinhaltet und sich so erklären müsste, dass Beschwerden des Skeletto-muskulären Systems vielfältige Ursachen haben können. Durch dieses Basiswissen sollten Orthopäden, "hochkarätige" Fachleute in der Lage sein, zwischen den Symptomen verschiedenster Ursachen unterscheiden zu können. Sie tun es in der Regel jedoch nicht und fühlen sich berufen, für jegliche Beschwerden am Bewegungsapparat und der Muskulatur zuständig zu sein.

Die Geschichte
Der  etwa 65 jährige Patient beklagte sich über einen anfallsweise auftretenden Schmerz im obersten Teil seiner Brustwirbelsäule. Ein Schmerz, der bis in den Brustkorb ausstrahlte. Sein erster Gang war der zum Hausarzt, der mehrmals ein Elektrokardiogramm (EKG) machte. Untersuchungen, die aber keinerlei Hinweise auf das Vorliegen einer Herzerkrankung brachten.

Als nächstes konsultierte er einen Orthopäden, der ein Computertomogramm (Ct) der betroffenen Wirbelsäulenregion durchführen ließ. Dabei wurde eine Bandscheibenvorwölbung, eine Protrusion zwischen dem 3. und 4. Brustwirbel nachgewiesen und es erfolgte stationäre Aufnahme. Entzündungshemmer (Ibuprofen und Diclofenac) sowie Painkiller (Schmerzmittel) wurden hochdosiert eingesetzt. Darüber hinaus wurde eine sog. "konservative Therapie" begonnen: Wärmende Applikationen der Brustwirbelsäule in Kombination mit Massage am Ort der Beschwerden.

Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigte sich bereits in der ersten Nacht. Der Patient verstarb innerhalb kürzer Zeit unter schmerzhaftesten Beschwerden. Alle Reanimationsversuche blieben erfolglos  und der Bericht der Pathologie war eindeutig, er lautete:  "Lungenembolie". Blutgerinnsel hatten die Blutgefässe seiner Lunge torpediert und blockiert. Sauerstoffaufnahme war deshalb unmöglich und der Patient erstickte.

Was bisher nicht erwähnt wurde, war der Umstand, dass die Beschwerden dieses Patienten im Anschluss an eine lange Flugreise einsetzten. Der Gefahr dabei eine Thrombose  (eine Blutverklumpung in den Blutgefässen) zu erleiden ist dabei relativ groß. Üblicherweise wird diesem Geschehen mit speziellen Medikamenten vorgebeugt. Da war in diesem Fall nicht geschehen und keiner seiner Behandler hatte eine derartige Möglichkeit überhaupt in Betracht gezogen.

Das ist auch nicht verwunderlich, denn Orthopäden betrachten erfahrungsgemäß alle Rückenbeschwerden zu ihrem Fachgebiet zugehörig und machen sich gewöhnlich keine Gedanken über die Ursachen ihrer Befunde. Im vorliegenden Fall waren das Bandscheibenvorwölbungen im Bereich des 3. und 4. Brustwirbels, dem Austrittsort aus dem Rückenmark von Spinalnerven, die die Lunge versorgen. Die Anwendung dieser aus dem Grundstudium stammenden Kenntnis hätte Leben retten können.

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Mittwoch, 9. November 2011

Dienstag, 8. November 2011

Lebensgefahr durch Orthopädie

Annähernd 20.000 Flugkilometer legte der in Schweden wohnende Patient bis in die Karibik zurück, um mir zu danken. Hier die Geschichte, die sich 2006 ereignete:

Behandlungsgegenstand waren die seine bereits seit Jahren bestehenden Schmerzzustände des unteren Rückens und des Kreuzbeins. Die ärztliche Diagnose lautete "Bandscheibenvorfall L4, L5 und S1" und auf meine Behandlung reagierte der Patient mit paradoxen Reaktionen. Seine Schmerzen steigerten sich, was auch immer ich versuchte, spontan. Die Befundung mit den Mitteln der alten chinesischen Medizin ergab mehrmals eindeutige Hinweise auf den Darm als Verursacher der Beschwerden.

Da es mir absolut unmöglich war auf den Zustand des Patienten Einfluss zu nehmen, musste ich die Behandlungen abbrechen. Meine Empfehlung ging dahin, den Dickdarm eingehend untersuchen zu lassen und ich wurde darauf hin von ihm schlichtweg als außenseiterischen "Fachidioten" beschimpft. Wir trennten uns im Streit.

Zurückgekehrt nach Schweden, ließ er aber dennoch die verdächtigten Organe untersuchen. Die Ergebnisse waren mehr als schockierend: Weit fortgeschrittener Dickdarmkrebs an mehreren Lokalisationen, der gleichsam in "letzter Sekunde" lebensrettend operiert werden konnte. Ein Befund, der bei Weiterführung der bisherig durchgeführten orthopädischen Therapie niemals erhoben worden wäre und den sicheren Tod des Patienten in kurzer Zeit bewirkt hätte. Die dabei bestehenden Rückenbeschwerden normalisierten sich durch die Behandlung der Krebserkrankung.

Das hier geschilderte Geschehen ist übrigens kein Einzelfall. Während der letzten 10 Jahre erinnere ich mich an mindestens einen derartigen Zwischenfall pro Kalenderjahr. Die hier sämtlichst aufzuführen würde m. E. den Rahmen sprengen, kann aber auf Anforderung gerne in einem weiteren Aufsatz erfolgen. Bis dahin sollte die Empfehlung gelten:

"Vorsicht vor Orthopäden, es sind meist gnadenlose und unwissende Geldmacher!" Um zu Einkünften zu kommen, werden von ihnen annähernd ausnahmslos alle Rücken- und Gelenkbeschwerden behandelt und nicht zwischen anderen, also nicht orthopädisch bedingten Ursachen, unterschieden.

Sonntag, 26. Juni 2011

Krank durch gesunde Ernährung: Ballaststoffe!

Ballaststoffe sind in unterschiedlichen Mengen in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten. Sie werden für uneingeschränkt gesund gehalten. Seit Hitlers Zeiten werden sie total überbewertet und Personen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien, also mit geschwächtem oder vorgeschädigtem Verdauungssystem werden davon geschädigt.


Ballaststoffe können Kopf-, Rücken- und Bauchschmerzen machen

Ballaststoffe werden durch Verdauungssäfte nicht abgebaut. Sie werden unverändert wieder ausgeschieden. Da sie offiziell keinen Nährwert haben, werden sie gerne und in großen Mengen, besonders wenn das Körpergewicht vermindert werden soll, verwendet.
Tatsächlich aber wird nur ein Teil unverändert wieder ausgeschieden, während größere Mengen durch Bakterien im Dickdarm vergoren werden. Dabei entstehen Fuselalkohole, die doch Kalorien enthalten. Die Menge der so gewonnenen Nährwerte dürfte zwar gering sein aber es bleibt, der durch Fuselalkohol ausgelöste Kopfschmerz, die permanent vorhandenen Blähungen und ein ausgeprägter Reizdarm. Eigenschaften, die sich bei allen Personen mit Verdauungsproblemen fatal auswirken können.


Verdauungsprobleme und Rückenbeschwerden

Von Ernährungsfachleuten wird oft bestritten, dass Störungen, Reizungen und Erkrankungen der Verdauungsorgane schwerste orthopädische Krankheitsbilder auslösen können. Der Grund für diese Behauptungen dürfte in der Zuordnung von Beschwerden in ärztliche Fachgebiete zu finden sein. Erkrankungen der Verdauungsorgane gehören demnach in die Hände von Internisten und Gastroenterologen, während Rücken- und Gelenkbeschwerden Behandlungsgegenstände der Orthopäden und Rheumatologen sind. Dass Beschwerden der Verdauungsorgane die Symptomatik orthopädischer Krankheitsbilder einnehmen können, ist meist weder den Fachärzten noch den Patienten vorstellbar und so kommt es zu jahrelangen, ergebnislosen und teuren Fehlbehandlungen.
Ballaststoffe im Mittelalter: „Das hat mich gebeutelt!“
Selbstverständlich waren im Mittelalter Ballaststoffe nicht bekannt aber dennoch wurde jedes Übermaß vermieden. Das gemahlene Getreide wurde in Seidenbeutel gebracht und diese kräftig und lange geschüttelt. Was herausfiel war das reinste und feinste Mehl und nur das wurde für die Ernährung verwendet. Im Beutel blieben die Kornhüllen etc., die Ballaststoffe, die nur als Viehfutter verwendet wurden. Wer die Abfälle seinem Gesinde (Personal) vorsetzte, galt als Geizhals und wurde von den Nachbarn gemieden. Übrigens stammt aus dieser Zeit, der noch heute nach erschütternden Erlebnissen gebräuchliche Ausdruck „das hat mich gebeutelt“.


Die Aufgabe der Schalen

Ein Getreidekorn besteht aus dem, für die Ernährung wichtigen Mehlkörper, dem Keimling und den Schalen. Der Keimling ist Starter der neuen Pflanze, die sich vom Mehlkörper solange ernährt, bis sich durch Wurzelbildung das Pflänzchen selbst ernähren kann. Von den Mehlkörpern wollen auch tierische Mitesser profitieren. Gegen diese Fraßfeinde schützen sich Pflanzen, indem Giftstoffe (Enzyme, wie Phytin) in die Schalen eingebracht werden. Giftstoffe, die auch für Menschen unbekömmlich sind. Dazu kommen weitere, aus Pflanzenschutzmitteln und Luftverschmutzung stammende, unerwünschte Stoffe wie Pestizide, Schimmelpilzgifte und Schwermetalle, die selbst bei Bioprodukten nicht gänzlich vermeidbar sind.

Sylvester Graham und die Gebrüder Kellogg

Graham war um 1825 Prediger der presbyterianischen Kirche. Er hielt die vegetarische Ernährung für ein wirksames Mittel gegen Alkoholismus und gegen sexuelle Gelüste. Er glaubte, dass ungesunde Ernährungsweise zu exzessivem sexuellem Verlangen führen würde, das den Körper in ein Ungleichgewicht bringen und Krankheiten verursachen würde. Er vertrat weiter die These, dass ungezügelte Sexualität, "unmoralische" Lebensweise und der Verzehr von Hühnerfleisch die Ursachen der Cholera seien. Kurz zusammengefasst war er offensichtlich der Meinung, dass Lebensfreude und Religion nicht miteinander zu vereinbaren seien. Er entwickelte auch ein relativ schwer verdauliches Brot, bei dem die Mahlrückstände mit verarbeitet wurden, das sog. „Grahambrot“.
In seinem religiösen Umkreis befanden sich auch die Gebrüder Kellogg, die als Naturheilkundler tätig waren. Sie waren die Erfinder der Cornflakes, die das bis dahin übliche „warme Frühstück“, das aus Haferbrei, Polenta, Kartoffeln etc. bestand, mit kalter Milch und ballaststoffreichen Kornflocken ersetzten. Das Grahambrot gelangte dann etwa 1900 nach Europa, das Rezept wurde von einigen Ernährungsvereinen verbreitet, während die Cornflakes erst nach dem 2. Weltkrieg in Mode kamen.


Adolf Hitler und die Ballaststoffe

Ziel Adolf Hitlers war das Deutsche Reich zu vergrößern und große Teile der Welt kriegerisch zu unterwerfen. Dabei stellte sich ihm das Problem der Ernährung der Soldaten und natürlich auch der Menschen im Heimatland. Als Lösung bot es sich an, die Rückstände des Mahlprozesses dem Mehl wieder zuzugeben. Es entstand so ein etwa 10 % größerer Nutzen. Das „neue“ Produkt wurde von damaligen, der Hitlerpartei nahestehenden Ernährungswissenschaftlern und Ärzten, wie beispielsweise Dr. Oskar Bircher-Benner, Dr. Werner Kollath, Dr. Otto Bruker, propagandistisch unterstützt und mit den Begriffen „Vollkorn“ und „Vollwert“ aufgewertet. Die genannten Ärzte waren sämtlich Mitglieder oder Sympathisanten der NSDAP. (Ergänzende Hinweise siehe die Links unten im Text)


Und die Industrie profitiert

Die Erkenntnisse wurden nach Beendigung des 2. Weltkrieges weiter genutzt. Sie wurden, da sie offensichtlich unpolitischer Herkunft waren, nicht angetastet. Im Gegenteil, es wurden mehr und mehr Gutachten von der Lebensmittelindustrie beauftragt. In diesen Gutachten ist von medizinischen Gründen die Rede, tatsächlich werden aber damit die Interessen der Industrie ausgedrückt. Ballaststoffe sind da hochwillkommen, weil Produktionskosten drastisch gesenkt werden können. Vollkornbrot mit 30% Ballaststoffen wird an den Verbraucher gebracht, das normalerweise durchschnittlich 8% Ballaststoffe enthält. Die restliche Menge wird billigst erzeugt und dem Produkt gewinnbringend zugesetzt.
Beschwerden durch Ballaststoffe
Dass Ballaststoffe Beschwerden verursachen können, erscheint bei deren gutem Ruf unvorstellbar. Tatsache ist, dass sie durchaus dafür verantwortlich sein können und das nicht nur als Übelkeit, Blähungen oder Bauchkrämpfe. Das ist nur ein Teil der Symptomatik, denn dazu kommen orthopädisch-rheumatologische Krankheitsbilder, die mit dem Verdauungssystem kaum in Verbindung gebracht werden. Charakteristisch sind hochschmerzhafte Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule, bis hin zu Bandscheibenvorfällen und Schultergelenksentzündungen. Beschwerden der Brust- und Lendenwirbelsäule, sowie die der Hüft- und Kniegelenke werden ebenso angetroffen.


Die Behandlungskosten sind enorm hoch

Da Ballaststoffe für „Heilsbringer“ gehalten werden, bleibt deren unheilvolle Wirkung vielfach unbemerkt. Wegen der damit ausgelösten Beschwerden werden Internisten, Gastroenterologen, Orthopäden und Rheumatologen massenhaft konsultiert. All diese Fachärzte fragen nicht nach den Hintergründen der Beschwerden, sondern ordnen wirkungslose Behandlungsmaßnahmen an, die von den Krankenversicherungen bezahlt werden müssen. Dadurch dürfte ein Schaden entstehen, der ich auf Milliardenhöhe beläuft.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com


Weiterführende Links: http://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Oskar_Bircher-Benner http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Kollath#Karriere_im_NS-Staat http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Otto Bruker#Politisches_Engagement

Mittwoch, 8. Juni 2011

Folgenschwere Irrtümer Orthopädie und Halswirbelsäule

Die Vorstellung, dass Schmerzursachen stets dort sind, wo Beschwerden stattfinden, ist unerschütterlich. Es zeigt sich jedoch, dass das nur auf etwa 10 % der Rücken-, Nacken- und Gelenkbeschwerden zutrifft. Ein Großteil dieser angeblich orthopädischen Krankheitsbilder ist Folge von Störungen und Erkrankungen innerer Organe. Generell wird aber fast alles, was am Skelett „wehtut“, von Patienten aber auch von Ärzten der Orthopädie oder Rheumatologie zugeordnet. Ein folgenschwerer Irrtum, der sich in ergebnislosen und endlos vielen Behandlungen, zunehmender Zahl von Erwerbsunfähigkeiten und regelmäßig steigenden Krankenkassenbeiträgen niederschlägt. (Siehe auch: Vorsicht Orthopädie, Therapie ohne Diagnose.)

Die Krankengeschichte    

Die etwa 50jährige Patientin leidet seit Jahren unter Schulter- und Nackenbeschwerden, Schwindelzuständen, sowie unter Schmerzen in der Brustwirbelsäule. Sie berichtet davon, wie sie diese Beschwerden in den Griff zu bekommen versuchte: Während der letzten 5 Jahre hatte sie 3 orthopädische Kliniken mit stationären Aufenthalten, etwa 10 Orthopäden, um die 10 Chiropraktoren, sowie diverse „Wunderheiler“ ergebnislos konsultiert. Als Ursache wurde von allen die Wirbelsäule gesehen und behandelt. Niemand kam auf den Gedanken, dass ständige Wiederholungen gleichartiger Therapien erfolglos bleiben müssen, und dass möglicherweise ein anderer Auslöser vorliegen könnte. Zumindest sollten bei Therapeuten und solchen Vorgeschichten Zweifel aufkommen.


Ein Nebenbefund?

Zusätzlich zu den Beeinträchtigungen der Halswirbelsäule waren der Patientin Oberbauchbeschwerden bekannt. Druckgefühle und Schmerzen dort, bis hin zu Sodbrennen waren ständig vorhanden. Die Abtastung der Oberbauchregion ergab Empfindlichkeiten, die auf Reizzustände der Oberbauchorgane hindeuteten. Durch spezielle Untersuchungen wurden diese Erstbefunde detailliert bestätigt. Es wurden eine Zwerchfellhernie sowie mehrere Magen- und Dünndarmgeschwüre gefunden. Dem Gastroenterologen, dem Spezialisten für Magen- und Darmleiden, war allerdings der behauptete Zusammenhang zur Halswirbelsäule unbekannt und wurde von ihm schlicht als „Blödsinn“ bezeichnet.


Der Diaphragma–Halswirbelsäulen–Reflex (DZR)

Der Zusammenhang zwischen inneren Organen und der Halswirbelsäule, der DiaphragmaHWS-Reflex, ist weitgehend unbekannt. Die Reize von Bauch-und Atmungsorganen werden auf das in der Mitte des Rumpfes gelegene Zwerchfell übertragen. Von dort werden sie über den Nerven des Zwerchfells (Diaphragma), dem Nervus Phrenikus zu dessen Ursprüngen in der Halswirbelsäule geleitet und auf die benachbarten Nervengeflechte der Arme und des Nackens übertragen. (Die detaillierte Beschreibung finden Sie hier.) 

Die Behandlung  

In den folgenden Behandlungen wurde mit den einfachen Mitteln, das Störfeuer der Oberbauchorgane zunächst vorübergehend unterbrochen und es trat dadurch erstmals seit Jahren Beschwerdefreiheit ein. Das ohne Mitbehandlung der Wirbelsäule. Als wahrscheinliche Ursache der Beschwerden stellte sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit aber auch auf bestimmte Schmerzmittel heraus. Durch deren Meidung und in Kombination mit einem Magenschutzmedikament (Omeprazol) konnte weitgehende und mehrere Monate andauernde Beschwerdefreiheit erreicht werden. Befunde, die durch gastroenterologische Untersuchungsergebnisse weitgehend bestätigt wurden.

Der Rückfall   

Leider kam es trotz anfänglichen und wochenlangen Verbesserungen zu einer massiven Verschlimmerung. Obwohl die Patientin – durch eigene Erfahrung – von den tatsächlichen Verursachern der ihrer Schmerzattacken wusste, begab sie sich statt in internistische Behandlung, in eine orthopädische Spezialklinik. Die Vorstellung, dass Nackenschmerzen orthopädische Beschwerden sind, gewann trotz gegenteiliger Erfahrungen wieder die Oberhand.

Wir trafen uns ungefähr 2 Jahre danach wieder und sie hatte zwischenzeitlich zwei weitere orthopädische Kliniken sowie zwei „neue“ Orthopäden und einen weiteren Chiropraktiker kennengelernt. Trotz deren intensiven Behandlung hatte sich an ihrem Gesamtzustand nichts positiv verändert. Es wird zurzeit über eine operative Versteifung der Halswirbelsäule nachgedacht.

Einzelschicksal oder zahllose Realität?

Die Überzeugung, dass die Ursachen von Beschwerden und der Schmerzort stets identisch sein müssen, ist nicht nur bei Patienten, sondern auch bei vielen Ärzten festes Denkmodell. So auch bei den Affektionen der Halswirbelsäule. Statt nach den tatsächlichen Verursachern zu suchen, werden deren Auswirkungen behandelt. Die praktische und tägliche Erfahrung zeigt, dass das in der Mehrheit aller Fälle geschieht.


Klaus Radloff
www.klaus-Radloff.com


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Hinweis für Angehörige medizinischer Berufe:
Die Energetisch-Statische-Behandlung (ESB/APM n.Radloff) wird im

Lehrinstitut Radloff
Institut für Akupunktur Massage AG
Bachstrasse 72
CH 5034 Suhr 

unterrichtet. Informieren Sie sich bitte hier:
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Das Buch zum Thema:


Klaus Radloff 

DIE CHINESISCHE MEDIZIN KENNT KEINE ORTHOPÄDISCHEN KRANKHEITEN.

IDEEN UND LÖSUNGSANSÄTZE FÜR PATIENTEN UND IHRE BEHANDLER 

[Taschenbuch, 180 Seiten  19.80 €]

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Schulter- Nackenschmerzen wegen internistischer Erkrankungen


Nichts ist so, wie es sein sollte. Schmerzhafte Bewegungseinschränkungen, Arthrosen auch Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule, sowie Einstrahlungen in die Schultern und Arme werden als orthopädische Krankheitsbilder angesehen. In der Praxis zeigt sich, dass diese Beschwerden überwiegend Auswirkungen gestörter oder erkrankter innerer Organe sind. Behandlungen mit den Mitteln der Orthopädie können in diesen Fällen bestenfalls keine Wirkung haben und es kommt deshalb zu endlos vielen, wirkungslosen Behandlungen.

Der Grund ist in der Fehleinschätzung der Ursachen zu finden. Allgemein wird die Auffassung vertreten, dass Ursachen und Ort der Beschwerden identisch sind. Das allerdings trifft mit Ausnahme traumatischer Einwirkungen nicht zu.

Das Diaphragma und die untere Halswirbelsäule sind über den Nervus Phrenikus verbunden. Er verlässt, beidseitig, Seiten das Rückenmark in Höhe der 4., 5. und 6. Halswirbel. Er verläuft von da über die Vorderseite der Brustwirbelsäule zum Diaphragma, auf dem er ein dichtes Netz bildet. Auf dieses Netz werden Reizzustände der unter und über dem Diaphragma befindlichen Organe vermittelt und via N. Phrenikus in die Halswirbelsäule übertragen. Hier befinden sich die Nervengeflechte, des den Arm versorgenden Plexus brachialis und dem Plexus cervicalis. Da die Nerven dieser Geflechte teilweise gleichen Ursprungs wie die des Nervus Phrenikus sind, lässt sich u.a. eine Reizübertragung vom Diaphragma (Zwerchfell) bis in die Hand nachvollziehen.


Die Seitenzuordnungen

Der aus dem Rückenmark austretende Nervus Phrenikus ist paarig vorhanden. Der rechtsseitig gelegene Nerv innerviert die rechte Hälfte des Diaphragmas und der linke Nervenstrang die linke Hälfte des Diaphragmas. Deshalb werden organische Reizzustände entsprechend der rechts - links Anordnung der verursachenden Organe, in die entsprechenden Seiten der Halswirbelsäule übertragen. Das gilt gleichermaßen für die oberhalb des Diaphragmas gelegenen Atmungsorgane, wie für alle unterhalb davon befindlichen Organe. 

Abhilfe 

Bei den hier genannten Beschwerdebildern sollte an die genannten organischen Auslöser gedacht werden. Konsultationen der entsprechenden Fachärzte haben dann eindeutigen Vorrang vor weiteren Therapieversuchen am Ort der Beschwerden. Da es sich erfahrungsgemäß dabei überwiegend um Reizzustände, die zumindest tendenziell einer Entzündung innerer Organe sind, empfiehlt sich zur Klärung der Zusammenhänge und zur Ersten Hilfe folgender Versuch:

Auf den Oberbauch der Seite der schmerzenden und in der Bewegung eingeschränkten Halswirbelsäule, Schulter etc. wird versuchsweise für zunächst nicht länger als eine halbe Minute, eine Eispackung gelegt. Sofern sich dadurch die Bewegungseinschränkung spontan vermindert, der Schmerz sich reduziert, muss davon ausgegangen werden, dass innere Organe die Auslöser der Beschwerden sind. In diesem Fall kann das Eis auch auf den Rücken, in Höhe der unteren Rippen platziert werden.



Klaus Radloff

Freitag, 25. März 2011

Behandlungsbericht: Schultergelenksentzündung


Entzündete und in ihren Bewegungen total eingeschränkte und hochgradig schmerzhafte Schultergelenke gelten als schwierige und langwierige Behandlungsobjekte. Das allerdings muss nicht unbedingt so sein und der folgende Bericht soll Wege zu schnellen Zustandsverbesserungen aufzeigen.

Die Vorgeschichte: Der 45jährige Patient leidet seit knapp einem Jahr an einer rechtsseitigen Phs (Periarthritis humero-scapularis), einer sog. „Frozen-Shoulder. Am Beginn seiner vielfältigen Therapieerfahrungen waren Orthopäden, die ihn mit entzündungshemmenden Medikamenten, in Kombination mit chiropraktischen Manipulationen behandelten. Allerdings verschlimmerte sich dabei sein Zustand. Deshalb wurde ein MRT des Schultergelenks und der Halswirbelsäule vorgenommen, was aber kaum krankhafte Veränderungen, mit Ausnahme einer Schleimbeutelentzündung ergab. Danach die Verordnung von Physiotherapie, mit Wärmeapplikationen, Massagen und Bewegungsübungen und verschiedene andere Therapien.

Die Diagnose: Bekanntlich haben die Götter vor jeder Therapie die Diagnose gesetzt. Bei den bisher verwendeten Bezeichnungen handelt es sich keinesfalls um Diagnosen, sondern um Zustandsbeschreibungen, mit denen die eigentlichen Ursachen nicht ausgedrückt werden.

Der rechte Oberbauch erwies sich bei der Abtastung als druckempfindlich, im Bereich des rechten unteren Brustkorbs befanden sich bindegewebige Verquellungen, die auf eine Affektion der auf dieser Seite gelegenen Oberbauchorgane hindeuteten. Die Behandlung dieser bindegewebigen Veränderungen erbrachte die sofortige und deutliche Erweiterung der Schulterbeweglichkeit mit gleichzeitiger signifikanter Schmerzverminderung. Es handelte sich bei diesem Beschwerdebild somit vermutlich um die Auswirkung einer entzündlich veränderten Gallenblase oder der Gallenwege. Diese Vermutung wurde durch eine Ultraschalluntersuchung bestätigt und in Verbindung mit diätetischen Maßnahmen wurde der Patient innerhalb der nächsten 10 Tage völlig beschwerdefrei.

Resümee: Solange Krankheitsbilder wie dieses als ausschließlich orthopädisch-rheumatologisch angesehen und behandelt werden, besteht nur selten die Chance einer Heilung und die Behandlungskosten steigen in immense Höhen.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com


Quellen:

http://medizinkritisch.blogspot.com/2010/10/vorsicht-orthopadie-therapie-ohne.html

http://www.gutefrage.net/tipp/halswirbelsaeule-der-orthopaede-ist-nicht-immer-zustaendig

http://www.gutefrage.net/tipp/unlogik-bei-schmerzbehandlungen

Donnerstag, 17. März 2011

Die gewinnbringende Lüge: Cholesterin


Cholesterin wird als tödliche Gefahr dargestellt. Realität oder Panikmache? Googeln bringt Einblicke in nachvollziehbare Literatur fachlicher Kritiker und kann zur Erkenntnis führen, dass Verbraucher auch auf diesem Gebiet über den Tisch gezogen werden. 
Man glaubt in einem Horrorfilm zu sein, wenn man liest, dass die Werte des Cholesterinspiegels nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, sondern in Konsensgesprächen abgesprochen wurden. Ein perfektes Verfahren, jedem Menschen zum  behandlungswürdigen Gewinnobjekt der Pharmaindustrie zu machen. Die so zum Einsatz kommenden Medikamente zeichnen sich dann dadurch aus, dass sie den Cholesterinspiegel praktisch nicht nennenswert beeinflussen, aber reich an Nebenwirkungen, bis hin zu Todesfällen sind. Häufiger wird jedoch über Verstopfung (Obstipation), Blähungen, Magenbeschwerden, Bauchschmerzen, Schwindel, Gelenkschmerzen der Schultergelenke und des Nackens sowie Müdigkeit geklagt und Bauchspeicheldrüsen- und Leberentzündungen treten ebenso wie Nervenschädigungen (Missempfindungen und Muskelzuckungen) auf. Eine Palette von Schädigungen, der kaum Nutzen gegenübersteht und bei der sich die Frage stellt, wann Todesfälle wegen einer Pankreatitis oder Hepatitis zu verzeichnen sind.  Lipobay lässt grüßen. Urteilen Sie selbst: 
Cholesterin und Muttermilch 
Die menschliche Muttermilch enthält mehr als doppelt soviel Cholesterin (ca. 25mg/100g) als Kuhmilch. (ca. 12mg/100g). Der höhere Anteil an Cholesterin in der Muttermilch könnte für den ebenfalls höheren IQ-Wert gestillter Kinder verantwortlich sein. Das vielleicht, weil Cholesterin beim Aufbau des Gehirns und des Nervensystems eine wesentliche Rolle spielt. Der Umstand, dass Muttermilch doppelt soviel Cholesterin wie Kuhmilch enthält, sollte zu denken geben: Will Mutter Natur unsere Babys killen? 
Cholesterin ist ein lebensnotwendiger, fettähnlicher Stoff (Lipid). Es ist Hauptbestandteil der Zellmembranen, deren Stabilität es erhöht und zusammen mit Eiweißen an der Ein- und Ausschleusung von Stoffen beteiligt ist. Der Cholesteringehalt des menschlichen Körpers beträgt etwa 140g. Mengen die sich größtenteils im Zellgewebe befinden. Im Blut wird es an Fetteiweiß (Lipoproteine) gebunden, transportiert. Es ist außerdem Vorstufe der Gallensäuren, der körpereigenen Kortisonproduktion und Grundstoff der meisten Sexualhormone.

Cholesterin - wichtig wie Vitamine!
Cholesterin ist kein giftiger Stoff, der über die Nahrung in den Körper gelangt. Im Gegenteil, es ist lebenswichtiger Baustoff aller Körperzellen und sein Vorhandensein ist für den Stoffwechsel unumgänglich. Die Nebennieren bestehen zur Hälfte aus Cholesterin, das Gehirn aus etwa 20% und das durch Cholesterin angeblich gefährdete Herz enthält etwa 10% davon und Ähnliches gilt für die Lunge. Darüber hinaus schützt Cholesterin die Nerven, das Immunsystem und unsere Haut. Es gibt den roten Blutkörperchen die notwendige Elastizität um unbeschadet engste Kapillargefäße passieren zu können. 


Quellen des Cholesterins 
Insgesamt gesehen handelt es sich beim Cholesterin um einen lebensnotwendigen Stoff, der beiweiten nicht nur unserer Nahrung entstammt. Auf das Risiko durch Nahrungsmittel nicht ausreichend Cholesterin zu erhalten, lässt sich der Organismus nicht ein und produziert deshalb bei Bedarf diesen Stoff selbst. Die Eigenproduktion bewegt sich, dem jeweiligen Bedarf angepasst, zwischen 1 und 1,5 Gramm täglich. Produktionsstätten sind hauptsächlich die Leber und der Dünndarm, die es gebunden an Lipoproteine an das Blut weitergeben. 
Etwa noch einmal die gleiche Menge wird durch die Nahrung aufgenommen. Unter Zufuhr cholesterinhaltiger Nahrung erzeugt der Körper weniger eigenes Cholesterin und bei Aufnahme cholesterinarmer Nahrungsmittel wird die so fehlende Menge durch Eigenproduktion ergänzt. 

3Sat nano Mythos Cholesterin

Welche Cholesterinwerte sind normal? 
Festgelegt wurde dieser Wert willkürlich auf 200 mg % und es wird hypothetisch angenommen, dass bei Werten unter 160 mg% Erkrankungen der Herzkranzgefäße seltener vorkommen und dass das Erkrankungsrisiko ab 220 mg% stark ansteigen soll. Sofern diese Werte angewendet werden, würde das bedeuten, dass 84% aller 50-60 jährigen Männer und 94% der Frauen in diesem Alter behandlungsbedürftig sind, denn mit zunehmenden Lebensjahren nimmt der Cholesteringehalt im Blut auf offensichtlich zu.  Erst durch die Festschreibung niedriger Normwerte kann ein Grossteil der Bevölkerung zu Patienten gemacht werden. 
Bei gesunden Arbeitnehmern wurde bei unter 25 Jährigen ein durchschnittlicher Wert von 210mg%, bei 26 bis 45 Jährigen von 230, bei 45 bis 65 Jährigen  von 250 und bei noch älteren Arbeitnehmern Werte 270 mg % gefunden. Dazu kommen noch jahreszeitlich bedingte Schwankungen; der Wert ist im Herbst mit einem Anstieg von 20% am Höchsten und beginnt zu Winteranfang dann wieder abzufallen. 
Der Internist Prof. Dr. Hans-Jürgen Holtmeier referierte zu diesem Thema vor dem Deutschen Bundesgesundheitsamt: „Die (1987) festgelegte Grenze von 200 mg % Serumcholesterin ist wissenschaftlich unbegründet“. So ist es beispielsweise absolut normal, wenn eine 55 jährige Frau einen Wert von 260 aufweist und er ist weiter der Ansicht, dass Werte unter 300 mg % überhaupt nicht beachtet werden sollten. 


Wie sinnvoll sind Lipidsenker 
Bei Betrachtung des Zusammenspiels von Cholesterin aus Nahrungsmitteln und dem der Eigenproduktion wird erklärlich, warum die verschiedenen Diäten keinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben können. Durch die Zufuhr von cholesterinarmer Nahrung wird die Eigenproduktion angeregt und unter dem Strich deshalb keine Veränderung bewirkt. Gleiches gilt für die sog. Lipidsenker, Medikamente die den Cholesterinspiegel senken sollen. Auch sie bewirken günstigenfalls die Verstärkung der  körpereigenen Produktion und bleiben so weitgehend wirkungslos.


Ungünstigenfalls haben sie jedoch Nebenwirkungen mit beachtlichem Ausmaß und in diesem Zusammenhang kann  an das Medikament Lipobay erinnert werden, dass wegen Todesfällen und anderer schwerwiegender Nebenwirkungen traurige Berühmtheit erlangte. Die ARD brachte am 25.05.2002 einen Bericht darüber. Die Ehefrau eines Betroffenen schildert den Zustand: „Es kam zu einem Muskelzerfall, der sich dramatisch entwickelte, bis hin zu akutem Nierenversagen.“ Später sei es noch zu Nierenversagen gekommen. Der Vater, der vorher sein Leben selbstständig und erfolgreich gemeistert hat, wurde so zum Pflegefall.
Lipobay war zu diesem Zeitpunkt ein neues Mittel und sollte ein Vorgängermedikament ablösen. Anlass für die Einführung neuer Medikamente sind meist nicht deren bessere Wirkungseigenschaften, sondern das Patentrecht. Nach Ablauf einiger Jahre können Medikamente als Generika von anderen Firmen nachgeahmt und billig vermarktet werden. Um diese unerwünschte Konkurrenz auszuschalten, wird ein neues Medikament, mit großem Werbeaufwand, als bessere Variante werbemäßig aufgebaut und auf den Markt gebracht. 
Um den Nutzen derartiger Medikamente zu belegen, bedarf es einiger „Daten-Massagen“. Das wurde an der sog. Helsinki-Studie mit 8000 Teilnehmern demonstriert. 4000 Personen wurden mit Lipidsenkern und die ebenso große Vergleichsgruppe blieb unbehandelt. Von den Behandelten verstarben sechs Personen an Herzinfarkten und in der unbehandelten Kontrollgruppe 8 Patienten. Ein mathematisch bei jeweils 4000 Personen nicht erwähnenswerter Unterschied, der in Publikationen der Pharmaindustrie zu Gunsten der Lipidsenker ganz anders aussah: „Dank des Medikaments konnten 34% Herzinfarkte verhindert werden. 
Wie bereits erwähnt, haben Lipidsenker fast keinen Nutzen. Dazu äußerte sich bereits 2003 Prof. Dr. med. Frank P. Meyer, ehemaliger Institutsdirektor der klinischen Pharmakologie an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg:
Fast ein halbes Jahrhundert wurde uns von interessierter Seite (Pharma-Industrie, Lebensmittelindustrie, Verlage, Apotheker, Ärzte) die Cholesterol-Legende präsentiert. In 15 guten Studien wurde demonstriert, dass der Effekt der Lipidsenker hinsichtlich der Primärprävention gegen null geht und im Hinblick auf die Sekundärprävention nur sehr marginal (Anm.: gering, nebensächlich) ist.
Wie groß das Geschäft mit diesen Medikamenten ist, lässt sich aus den Veröffentlichungen der Novartis entnehmen. Im Jahr 2002 erzielte Novartis weltweit einen Umsatz von USD 20,9 Milliarden und einen Reingewinn von 4,7 Milliarden USD allein mit dem Lipidsenker Fluvastatin.


Die Wirkung von Diäten 
Ähnlich verhält es sich mit den Diäten. Da Cholesterin generell verteufelt, und als Verursacher multipler Leiden hingestellt wird, ist es für die Lebensmittelindustrie gewinnsteigernd auf die Cholesterinfreiheit der Produkte hinzuweisen. In der Deklaration ist die Erwähnung „Cholesterol = null“ deshalb gleichsam Garantie für größere Umsätze. Selbst Artikel, die von Haus aus kein Cholesterin enthalten können, wie z.B. Toastbrot und Rosinen etc. „glänzen“ deshalb oft in ihren Deklarationen (Nutrition-Facts) damit. Der Stoff ist dermaßen emotionell negativ durch Dauerpropaganda belegt, dass Hersteller von Baby-Nahrung ihn nicht ihren Produkten hinzufügen, obwohl Studien eindeutig belegen, dass Cholesterin offensichtlich wesentlich zur Entwicklung der Intelligenz beiträgt.
Weiterhin hat es sich gezeigt, dass Diäten annähernd wirkungslos sind. Der Körper benötigt offensichtlich Cholesterin und produziert es, sofern in der Nahrung nicht die von ihm benötigten Mengen enthalten sind, selbst. Bis zum Einsetzen dieser Selbstregulierung vergehen zwischen 4 und 6 Wochen. Während dieses Zeitraumes lässt sich durch Diät der Cholesterinspiegel senken, um danach wieder auf die ursprünglichen Werte anzusteigen. Dieser Kurzzeiteffekt wird dennoch als Beweis für die Wirksamkeit einer Diätmethode gewertet und für das spätere wieder ansteigen der Cholesterinwerte dem Patienten wegen vermeintlicher Diätfehler die Schuld zugesprochen. Internationale Studien zeigen, dass sich durch Diäten, z. T. kombiniert mit Umerziehungsprogrammen, die Ausgangswerte bei einer Versuchsdauer von bis zu 10 Jahren und 20000 Teilnehmern praktisch nicht beeinflussen lassen. Prozentual wurden damit Senkungen höchstens 3,5% erreicht. Das entspricht bei einem Ausgangswert von 250 mg% einer Reduktion von nicht einmal 10 mg%.


Welche Cholesterinwerte sind normal? 
Festgelegt wurde dieser Wert auf 200 mg % und es wird angenommen, dass bei Werten unter 160 mg% Erkrankungen der Herzkranzgefäße seltener vorkommen und dass das Erkrankungsrisiko ab 220 mg% stark ansteigen soll. Sofern diese Werte angewendet werden, würde das bedeuten, dass 84% aller 50-60 jährigen Männer und 94% der Frauen in diesem Alter behandlungsbedürftig wären, denn mit zunehmenden Lebensjahren nimmt der Cholesteringehalt im Lauf der Jahre auf diese Durchschnittswerte offenbar physiologisch zu.  So kann ein Grossteil der Bevölkerung zu Patienten gemacht werden.


Bei gesunden Arbeitnehmern wurde bei unter 25 Jährigen ein durchschnittlicher Wert von 210mg%, bei 26 bis 45 Jährigen von 230, bei 45 bis 65 Jährigen  von 250 und bei noch älteren Arbeitnehmern Werte 270 mg % gefunden. Dazu kommen noch jahreszeitlich bedingte Schwankungen; der Wert ist im Herbst mit einem Anstieg von 20% am Höchsten und beginnt zu Winteranfang dann wieder abzufallen.


Der Internist Prof. Dr. Hans-Jürgen Holtmeier referierte zu diesem Thema vor dem Deutschen Bundesgesundheitsamt: „Die heute (1987) festgelegte Grenze von 200 mg % Serumcholesterin ist wissenschaftlich unbegründet“. So ist es beispielsweise absolut normal, wenn eine 55 jährige Frau einen Wert von 260 aufweist und er ist weiter der Ansicht, dass Werte unter 300 mg % überhaupt nicht beachtet werden sollten. 


Bei Betrachtung des Zusammenspiels von Cholesterin aus Nahrungsmitteln und dem der Eigenproduktion wird erklärlich, warum die verschiedenen Diäten keinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben können. Durch die Zufuhr von cholesterinarmer Nahrung wird die Eigenproduktion angeregt und unter dem Strich deshalb keine Veränderung bewirkt. Gleiches gilt für die sog. Lipidsenker, Medikamente die den Cholesterinspiegel senken sollen. Auch sie bewirken günstigenfalls die Verstärkung der  körpereigenen Produktion und bleiben so weitgehend wirkungslos. Ungünstigenfalls haben sie jedoch Nebenwirkungen mit beachtlichem Ausmaß und in diesem Zusammenhang kann  an das Medikament Lipobay erinnert werden, dass wegen Todesfällen und anderer schwerwiegender Nebenwirkungen traurige Berühmtheit erlangte. Die ARD brachte am 25.05.2002 einen Bericht darüber. Die Ehefrau eines Betroffenen schildert den Zustand: „Es kam zu einem Muskelzerfall, der sich dramatisch entwickelte, bis hin zu akutem Nierenversagen.“ Später sei es noch zu Nierenversagen gekommen. Der Vater, der vorher sein Leben selbstständig und erfolgreich gemeistert hat, wurde so zum Pflegefall.


Lipobay war zu diesem Zeitpunkt ein neues Mittel und sollte ein Vorgängermedikament ablösen. Anlass für die Einführung neuer Medikamente sind meist nicht deren bessere Wirkungseigenschaften, sondern das Patentrecht. Nach Ablauf einiger Jahre können Medikamente als Generika von anderen Firmen nachgeahmt und billig vermarktet werden. Um diese unerwünschte Konkurrenz auszuschalten, wird ein neues Medikament, mit großem Werbeaufwand, als bessere Variante auf dem Markt platziert. 


Um den Nutzen derartiger Medikamente jedoch zu belegen, bedarf es einiger „Daten-Massagen“. Das wurde an der sog. Helsinki-Studie mit 8000 Teilnehmern demonstriert. 4000 Personen wurden mit Lipidsenkern und die ebenso große Vergleichsgruppe blieb unbehandelt. Von den Behandelten verstarben sechs Personen an Herzinfarkten und in der unbehandelten Kontrollgruppe 8 Patienten. Ein mathematisch bei jeweils 4000 Personen nicht erwähnenswerter Unterschied, der in Publikationen der Pharmaindustrie zu Gunsten der Lipidsenker ganz anders aussah: „Dank des Medikaments konnten 34% Herzinfarkte verhindert werden.


Wie bereits erwähnt, haben Lipidsenker fast keinen Nutzen. Dazu äußerte sich bereits 2003 Prof. Dr. med. Frank P. Meyer, ehemaliger Institutsdirektor der klinischen Pharmakologie an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg:Fast ein halbes Jahrhundert wurde uns von interessierter Seite (Pharma-Industrie, Lebensmittelindustrie, Verlage, Apotheker, Ärzte) die Cholesterol-Legende präsentiert. In 15 guten Studien wurde demonstriert, dass der Effekt der Lipidsenker hinsichtlich der Primärprävention gegen null geht und im Hinblick auf die Sekundärprävention nur sehr marginal (Anm.: gering, nebensächlich) ist.


Wie groß das Geschäft mit diesen Medikamenten ist, lässt sich aus den Veröffentlichungen der Novartis entnehmen. Im Jahr 2002 erzielte Novartis weltweit einen Umsatz von USD 20,9 Milliarden und einen Reingewinn von 4,7 Milliarden USD allein mit dem Lipidsenker Fluvastatin. 
Fehlanzeige Cholesterin
Die Entstehung der Cholesterin-Legende  
Begonnen hat sie vor bereits mehr als 90 Jahren im zaristischen Russland. Dort wurden riesige Mengen Eigelb und Hirn an Kaninchen verfüttert, die daraufhin Veränderungen der Arterien entwickelten, die der menschlichen Arteriosklerose glichen. Nur, Kaninchen sind Pflanzenfresser, die in der Natur niemals an derartige Mengen Cholesterin geraten. Die Tiere wurden regelrecht mit Cholesterin vergiftet. Derartige Versuche wurden natürlich auch an anderen Orten mit anderen Tiergattungen und gleichem Ergebnis durchgeführt. 


In neuerer Zeit gelangen derartige Tierversuche mit zunehmend deutlicherem Ergebnis sogar unter weit reduzierter Cholesterinmenge. Dabei wurde das Futter der Versuchstiere mit einem mit Lösungsmitteln gelösten Cholesterin besprüht. Das Cholesterin veränderte sich dadurch chemisch, es entstand eine extrem schädliche Variante des Cholesterins, das Oxycholesterin. Dieser Fakt wurde anfangs nicht bedacht und später nicht extra erwähnt, bzw. verschwiegen. Die Resorption von Oxycholesterin führt bei Tieren und Menschen und regelmäßiger Anwendung selbst kleinster Mengen zu Arteriosklerose und zu Herzinfarkten. 

Prof. Fred Kummerow von der Universität Illinois hält die 
Oxycholesterin–Hypothese für die wichtigste Vorstellung zur Klärung der Entwicklung von Arteriosklerose. Bei der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln, wie z. B. bei der Herstellung Ei- und Milchpulver, geraspelten Parmesan, Sprühfetten, Puddingpulver, Mayonnaise, Nudeln oder Eiscreme wird natürliches Cholesterin in Oxycholesterin umgewandelt. Zahlreiche Fertigprodukte enthalten heute statt Eier getrocknetes Eipulver, weil das einfacher zu verarbeiten und zudem noch billiger ist. Die Oxycholesterin-Gehalte mancher Produkte lagen höher als die Mengen, die in Tierversuchen arteriosklerotische Veränderungen auslösten. Bemerkenswert ist, dass von diesen gesundheitlichen Gefährdungen nirgends gewarnt wird. 


Cholesterin  Studien
Immer wieder wird mit Studien die Schädlichkeit des Cholesterins betont. Tatsächlich halten deren Aussagen nur selten kritischen Überlegungen stand und Cholesterinverteufelungen wurden bisher sechsmal häufiger zitiert als kritische Arbeiten, die nicht ins Bild der Industrien passten. Manche Studie wird auch „geschönt“. Hier soll als Beispiel die berühmte Norkarelien-Studie erwähnt werden. Finnland gehört weltweit zu den Spitzenreitern der koronaren Herzerkrankungen. Die Provinz Nordkarelien nimmt innerhalb Finnlands eine Spitzenposition ein. Rauchen, viel Cholesterin und Bluthochdruck galt es, in einer großen Kampagne zu bekämpfen. Nach einigen Jahren waren dort tatsächlich weniger Herz-Tote zu verzeichnen und dieser Sieg wurde dann auch gebührend gefeiert. Allerdings „vergaß“ man der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass die unbehandelte Kontrollgruppe der Einwohner der südlichen Nachbarprovinz Kuopio im gleichen Zeitraum noch wesentlich bessere Ergebnisse erzielte. In Kuopio rauchten, tranken und aßen die Leute weiter wie zuvor, während sich die nordkarelischen Bürger mit Diäten und Lipidsenkern kasteiten. 


Warum es allerdings auf beiden Seiten zu diesen Erfolgen kam, scheint ungeklärt zu sein.Informationsverfälschung durch Unterschlagung ist nur ein Weg „Daten-Kosmetik“ zu betreiben. Als Beispiel kann die 4S-Studie genannt werden. Innerhalb von 5 Behandlungsjahren wurden unter den beteiligten 4.444 Patienten mit zurückliegenden Herzinfarkt oder einer Angina Pectoris in der Vorgeschichte die Cholesterinspiegel um durchschnittlich 35 % gesenkt. Außerdem konnte im gleichen Zeitraum die Mortalität von 8,5 % auf 5,0 % gesenkt werden und die Rate der Herzinfarkte reduzierte sich von 12,1 % auf 7,4 %. So die offizielle Aussage, denn an der Studie gibt es erhebliche methodische Kritik, z. B. vom anzeigenfreien Arznei-Telegramm zur Bewertung von Medikamenten. Die Altersverteilung der Lipidsenker- und Placebogruppe war aus den Daten nicht entnehmbar, gleichzeitig traten typische altersabhängige Krankheiten in der Placebogruppe deutlich häufiger auf. Eine Standardisierung für andere gleichzeitig eingenommene Medikamente, wie z. B. Aspirin, wurde nicht vorgenommen. Darüber hinaus war das Risikoprofil der Kontrollgruppe deutlich ungünstiger. Und schließlich erschien es verdächtig, dass in einer angeblichen Doppelblindstudie bei den Patienten die Dosis nach einem halben Jahr verdoppelt wurde, bei denen der Cholesterinspiegel nicht gesunken war. Die Autoren mussten später einräumen, dass auch das Patientenkollektiv nicht vollständig randomisiert (Anm.: nicht zufällig ausgewählt, somit wahrscheinlich manipuliert) war. 


Derartige Beispiele können beliebig weiter zitiert werden und alle lassen erkennen, dass es einzig um das Geschäft geht. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang die Äußerung von Prof. Meir J. Stampfer von der Havard School of Public Health – New England:
Hohe Cholesterinwerte sind ein wichtiger Risikofaktor. Aber die meisten Patienten mit Herzinfarkt haben normale Cholesterinwerte“. 


Oder die Bemerkung des Heidelberger Internisten Prof. Schettler: „Was unter dem Siegel der Wissenschaft veröffentlicht wird, ist grotesk. Verkaufsorganisationen bestimmen die wissenschaftliche Relevanz.“ 


Cholesterin - Mangelerkrankungen? 
Inzwischen kristallisiert es sich immer mehr heraus, dass Cholesterinmangelerkrankungen existieren. Die sind keineswegs Folge von medikamentösen oder diätetischen Einflüssen, sondern haben offenbar gänzlich andere und bisher nicht völlig abgeklärte Begründungen. Es hat sich gezeigt, dass niedrige Cholesterinspiegel mit Selbstmorden und Depressionen zusammenhängen können. Damit scheint sich die Volksmeinung zu bestätigen, nach der Fette „Nervenbalsam“ sein sollen. Auf jeden Fall sollten diese Fakten denjenigen Ärzten zu denken geben, die ihren depressiven Patienten zu ihrem außergewöhnlich gutem, weil auffallend niedrigem Cholesterinspiegel gratulieren. 


Klaus Radloff
www.Klaus-Radloff.com




Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cholesterin 
http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=2257324/9n1twp/index.html http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,8p5kva4x6d8vv1ap~cm.asp http://www.wecarelife.at/gesundheit-medizin/mythos-cholesterin/mythos-cholesterin/

Bücher:
Jörg Blech - Spiegel-Redakteur „Die Krankheitserfinder“ Wie wir zu Patienten gemacht werden.
S. Fischer-Verlag (2004)


Lynne McTaggart – Was Ärzte Ihnen nicht erzählen Sensei-Verlag(2007) 
Udo Pollmer – Prost Mahlzeit – Krank durch gesunde Ernährung (2001)

Klaus Radloff
www.klaus-Radloff.com