Sonntag, 25. Dezember 2011

Das Krankheitsbild: Die Weihnachtsschulter

Alle Jahre wieder, nach den Feiertagen sind hochschmerzhafte Schultergelenke und Nackenmuskeln mit deutlich eingeschränkter Beweglichkeit Gegenstand der Klage. Üblicherweise werden die Ursachen in der Schulter und der Halswirbelsäule selbst gesucht. Sie werden dort nur dann gefunden, wenn mit dem Hammer kräftig auf die Schulter geschlagen wurde.

Tatsächlich sind die Schultergelenke mit inneren Organen verbunden. Die rechte Schulter und Nackenregion u.a. mit der Gallenblase und der Leber.  und die linke Schulter mit dem Magen und der Bauchspeicheldrüse.Weihnachten, die Zeit der üppigen und meist fetten Festessen wirkt sich deshalb als Auslöser rechtseitiger Schultergelenksbeschwerden aus, während der vom Alkohol traktierte Magen, mit der daraus entstandenen akuten Gastritis, sich meist erst zum Neujahrstag zeigt.

Sinnvolle Abhilfe besteht deshalb nicht im Konsum von Entzündungshemmern, Wärmeanwendungen und Massagen, sondern ganz simpel im Verzicht auf Nahrungsmittel. Die Ernährung für ein ein oder zwei Tage auf Zwieback und Wasser umgestellt, löst das Problem. Zur Ersten Hilfe bietet sich Eis an. Es wird niemals länger als etwa 30 Sekunden auf die schmerzenden Stellen plaziert und erst nach ein paar Minuten erneut wieder verwendet. Durch Selbstmassagen etc. wird erfahrungsgemäß die Leidensphase verlängert.


Gute Besserung!
Klaus Radloff


www.klaus-Radloff.com


Sonntag, 18. Dezember 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: An alle fröhlichen Kneter – Laien-, Profimasseure ...

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: An alle fröhlichen Kneter – Laien-, Profimasseure ...: Massage wird für heilsam angesehen und ärztlich durchgeführte Chirotherapie ebenfalls. In einigen – seltenen Fällen – kann die Wirkung be...

An alle fröhlichen Kneter – Laien-, Profimasseure und Chiro´s


Massage wird für heilsam angesehen und ärztlich durchgeführte Chirotherapie ebenfalls. In einigen – seltenen Fällen – kann die Wirkung beider Methoden an´s Wunderbare grenzen. Darauf zu hoffen, sollte sich aber nicht über den Zeitraum vieler Behandlungen erstrecken. Die Möglichkeit, dass sich hinter unbeeinflussbaren Störungen Krankheiten mit gravierenden Ursachen verbergen, ist hoch.

Der aktuelle Fall
Die Schmerzen im unteren Rücken bestanden nun seit Monaten, Selbsthilfen wirkten kaum und deshalb wurde beschlossen, nun professionelle Hilfe bei einem Masseur in Anspruch zu nehmen. 20 klassische Massagen wurden durchgeführt, die ergebnislos waren. Jetzt erschien dem Patienten die Chiropraktik als Rettung. Allerdings bewirkten auch die, sich über einen Monat hinstreckenden, täglichen Behandlungen keinerlei Änderung.

Dem folgte der Behandlungsversuch mit chinesischer Medizin (ESB/APM n. Radloff), mit dem Ergebnis sofortiger Beschwerdefreiheit, die allerdings nur für wenige Stunden anhielt. Ähnlich die Reaktion bei der zweiten Behandlung. Als wahrscheinlicher Verursacher stellte sich dabei der Dickdarm heraus und dementsprechend war meine Empfehlung eine Darmspiegelung durchführen zu lassen.

Das Ergebnis der Colonskopie
Die Befunde der Darmspiegelung waren niederschmetternd: umfangreiche Entzündungen und leicht blutende Geschwüre. Befunde, die u.a. bei einem Darmkrebs auftreten können. Da der in diesem Fall erkrankte Dickdarm seine nervlichen Versorgungen u.a. aus dem Gebiet der unteren Lendenwirbelsäule erhält, erklären sich die nicht endenwollenden und mit Massage und Chiropraktik unbeeinflussbaren Lumbalgien (Hexenschüsse). Durch den meist unerschütterlichen Glauben naiver Behandler, die erhoffte Wirkung könnte nach vielen Behandlungen dennoch eintreten, erweist sich dann häufig als „genickbrecherisch“. Durch den Zeitverlust werden u.U. lebensrettende Therapien verhindert.

Ein Einzelfall?

Leider nicht aber derartige Diagnosen werden immer wieder im Zusammenhang mit Beschwerden der Lendenwirbelsäule und der Hüftgelenke gestellt. Konkrete Abhilfe kann hier zwar nicht geboten aber Tipp´s, die zur Erkennung führen können: Bei ständig wiederkehrenden Lumbalgien lassen Sie sich nicht auf eine Vielzahl von Massagen oder ähnlichen Behandlungen ein. Sollte sich nach höchstens drei Behandlungen keinerlei Verbesserung eingestellt haben, brechen Sie die Behandlungsserie ab und lassen Sie außerhalb der Wirbelsäule und der Muskulatur nach den Ursachen – nicht durch Orthopäden – suchen.

Siehe auch: Lebensgefahr durch Orthopädie

Klaus Radloff

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Sonntag, 11. Dezember 2011

Noni & Co - Nichts für die kranke Großmutter!

Dem Nonisaft werden gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Man beruft sich auf das Wissen der Südseevölker. Die Kahuna, Heiler Polynesiens, sollen sie als Harmoniemittel, zur Reinigung und Entgiftung verwenden. Noni soll das Immunsystem stärken, die Gehirnzellen besser mit Nahrungsstoffen versorgen, Alterungsprozesse verzögern und bei Regel- und Verdauungsbeschwerden wirksam sein. Darüber hinaus werden ihm antibakterielle, entzündungshemmende, schmerzlindernde, blutdrucksenkende Wirkungen etc. zugeschrieben. Zugelassen ist es als Heilmittel aber nicht, sondern nur als Nahrungsmittelergänzung. Leider enthalten auch die ursprünglichen Quellen keine Dosierungsanleitung und so kommt es zu Einnahmeempfehlungen, die wahrscheinlich dem Geschäftssinn des Verkäufers, nicht aber unbedingt den Interessen der Konsumenten entsprechen.

Von Nebenwirkungen wird behauptet, dass keine existieren. Bezeichnend aber in diesem Zusammenhang ist, dass ein nicht unerheblicher Teil der Konsumenten an rechtsseitigen Schulter-Nackenbeschwerden leiden, die sich nach Absetzen des Saftes verbessern aber nach Wiederaufnahme des Konsums erneut auftreten. Erfahrungsgemäß deutet diese Symptomatik auf eine Störung der Leber- und/oder Gallenblasenfunktion hin. Leberfunktionsstörungen waren augenscheinlich Ursache für Todesfälle im Zusammenhang mit Noni. Eine Vermutung, die sich letztendlich zwar nicht beweisen ließ, bei der aber auch Gegenbeweise nicht erbracht werden konnten.

Vergiftung als Heilungsprinzip
Es scheint so zu sein, dass Noni, wie andere Stoffe auch, über den Umweg der Vergiftung, seine Wirkung entfaltet. Das ist zwar kein eleganter aber dennoch gängiger Weg in der Naturheilkunde. Die Zerstörung wird zum Prinzip gemacht und darauf gehofft, dass der Organismus sich danach neu und besser als zuvor reorganisiert.

Die wahrscheinlich bekannteste Maßnahme in dieser Hinsicht ist die sog. "Blutreinigungskur", wie sie im Frühjahr durchgeführt wird. Dabei wird ein grundsätzlich unbekömmlicher Kräutertee konsumiert. Gegen diese "Vergiftung" wehrt sich der Organismus mit verstärkten Ausscheidungen und reagiert angeblich danach verbesserten Funktionen.

Ein weiteres aber in dieser Beziehung unbekanntes Mittel ist die Molke, die bis vor gut 100 Jahren als ungenießbar, ja sogar als giftig angesehen und höchstens als Schweinefutter verwendet wurde. Sie wurde während zwei- bis dreiwöchiger Kuren verwendet. Ihre "Giftigkeit" wurde ebenfalls genutzt verstärkt die Ausscheidungsfunktionen anzuregen. Von einem täglichen "Molkegenuss" - zum Wohl der Milchindustrie - war zu dieser Zeit allerdings nicht die Rede.

Siehe auch: Molke, Abfall oder Lebensmittel

Ja und dann existieren noch Kuren mit Steinöl. Unter dem Begriff Steinöl verbirgt sich das mineralische und für den menschlichen Organismus hochgiftige Petroleum. Für sehr kurze Zeit und in geringen Mengen genommen, könnte es ebenfalls, über den Umweg der Vergiftung den Organismus zu besseren Leistungen anregen. Allerdings bewirkt es schon leicht überdosiert schwere Leberschädigungen. In dieser Beziehung scheint es dem Nonisaft durchaus ähnlich zu sein. Beides wird zwar als Regenerationsmöglichkeit angeboten, sollte aber nach reiflicher Überlegung besser nicht angewendet werden.

Klaus Radloff
www.klaus-radloff.com

Sonntag, 4. Dezember 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Buchtipp: Klaus Radloff - Die chinesische Medizin ...

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Buchtipp: Klaus Radloff - Die chinesische Medizin ...: Eine umfangreiche Leseprobe finden Sie hier. Ideen und Lösungsansätze für Patienten und ihre Behandler - 3. Auflage Sie suche...

Buchtipp: Klaus Radloff - Die chinesische Medizin kennt keine orthopädischen Krankheiten


Eine umfangreiche Leseprobe finden Sie hier.

Ideen und Lösungsansätze für Patienten und ihre Behandler  -  3. Auflage

Sie suchen für einen lieben Menschen ein Geschenk jenseits des Niveaus von SOS (Socken, Oberhemd und Schlips) oder wollen sich über bisher unbedachte aber logische und hochwirksame Alternativen zur herkömmlich schematischen Medizin informieren? Oder Sie üben einen medizinischen Beruf aus und möchten Ihre therapeutischen Möglichkeiten erweitern. Dann sollten Sie das Buch lesen. 


Klaus Radloff - Die chinesische Medizin kennt keine orthopädischen Krankheiten
ISBN 978-3-8370-9029-1, Paperback, 180 Seiten

erhältlich als gedruckte Ausgabe z.B. bei
Amazon zum Preis von  19.80 €

oder als Ebook zum sofortigen Download u.a. bei
Libri.de  für 15.99 €

Klappentext
Millionen leiden ständig unter orthopädischen Krankheitsbildern und werden mit Schmerzmitteln, Entzündungshemmern behandelt, operiert und evtl. mit Gelenkprothesen versorgt. Nicht selten enden diese Erkrankungen in Berufsunfähigkeit.

Die alte chinesische Medizin sieht bei diesen Erkrankungen gänzlich andere Ursachen, nämlich die Folgen internistischer Störungen. Diese Hypothese erklärt, warum es zu den Veränderungen kommen konnte und erweist sich immer wieder als erstaunlich wirkungsvoll. Die hier
angeführten Überlegungen sollten, nicht nur von Dauerpatienten, zumindest in Erwägung gezogen werden.

Der Autor ist seit 50 Jahren als Physiotherapeut und Masseur tätig. Während der letzten 30 Jahre als Dozent für Themen der alten chinesischen Medizin in der Schweiz. Er ist Begründer der Ohr-Reflexzonen-Kontrolle und Energetisch-Statischen-Behandlung. Heute in der dominikanischen Republik in eigener Praxis und als Dozent am Lehrinstitut für Energetisch-Statische-Behandlung in der Schweiz tätig.

Klaus Radloff

Samstag, 3. Dezember 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Behandlungskontrolle durch Patienten (IGeL 2)

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Behandlungskontrolle durch Patienten (IGeL 2): Spätestens nach einem Behandlungsvorschlag Ihres „igelnden“ Arztes, sollten Sie sich Gedanken über die Wirksamkeit der von Ihnen teuer bezah...

Behandlungskontrolle durch Patienten (IGeL 2)

Spätestens nach einem Behandlungsvorschlag Ihres „igelnden“ Arztes, sollten Sie sich Gedanken über die Wirksamkeit der von Ihnen teuer bezahlten Maßnahmen machen. Die nachfolgenden Überlegungen treffen aber gleichermaßen auf Behandlungen durch Physiotherapeuten, Masseure, Heilpraktiker, also Massagen und Spezialmassagen, elektro- und andere apparative Therapien etc. zu. Lassen Sie sich nicht auf Behandlungsverträge ein, in denen die Zahl der Behandlungen festgeschrieben ist, und glauben Sie niemals, dass unter einer bestimmten Anzahl von Behandlungen kein Erfolg möglich ist. Sie müssen sich unmittelbar im Anschluss an eine Behandlung deutlich besser und beschwerdefreier fühlen als vorher.
Machen Sie Inventar

Vor jeder Behandlung sollten Sie die Intensität Ihrer Beschwerden registrieren. Haben Sie bereits, ohne Bewegungen zu machen, Schmerzen? Oder wie weit können Sie sich oder erkrankte Gelenke beschwerdefrei bewegen? Unmittelbar im Anschluss an eine Therapie sollten Sie deutlich schmerzfreier und beweglicher geworden sein. Sollte das nicht der Fall sein, Sie mehr Beschwerden als vorher haben, war die Therapie nutzlos und hat Ihrer Gesundheit sogar geschadet. Günstigenfalls war sie das Geld nicht wert, das Sie dafür ausgegeben haben.

Diese Aussagen beruhen auf dem weniger bekannten oder für nicht möglich gehaltenen Umstand, dass unser Körper jeglichen Reiz sofort beantwortet. Auf nicht dem aktuellen Zustand angepasste Reize reagiert er spontan mit Verschlimmerungen, während angepasste Reizsetzungen ebenso spontan Zustandsverbesserungen bewirken. 


Erstverschlimmerung
Dass Erstverschlimmerungen der „erste Schritt zu Heilung sind, wird nur von „James Dean-Therapeuten“ behauptet, denn die wissen nicht was sie tun. Wirksame Therapie bedeutet, dass sich der gesundheitliche Zustand von Behandlung zu Behandlung bessert. Spätestens an dieser Stelle werden viele Therapeuten argumentieren, dass Erstverschlimmerungen Bestandteil der Heilung sind. Eine fatale Fehlannahme, da Erstverschlimmerungen Folge gesundheitlicher Überforderungen sind und den Organismus in seinem Selbstheilungsbestrebungen hindern! 

Wie viele Behandlungen sind nötig?
Selbst wenn keinerlei Anfangsverschlimmerungen auftreten, sollte auf jeden Fall, von Behandlung zu Behandlung, ein Fortschritt zu bemerken sein. Ist das nicht der Fall, dann lassen Sie sich nicht mit Bemerkungen vertrösten, die darauf hinauslaufen, dass die W rkung erst nach weiteren Sitzungen eintreten könne. Brechen Sie in diesem Fall die Therapie ab oder werfen Sie doch gleich Ihr Geld zum Fenster raus.

Siehe auch: So werden Patienten über den Tisch gezogen.  

www.Klaus-Radloff.com

Freitag, 2. Dezember 2011

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: IGeL oder so werden Patienten über den Tisch gezog...

Da gesetzliche Krankenkassen ihre Leistungen immer mehr pauschalisieren und damit reduzieren, fallen ärztliche Honorare zunehmend geringer aus. Ärzte versuchen die so entstehenden Verdienstausfälle, durch Verkauf von Zusatzleistungen an den Patienten auszugleichen. "IGeL", (Individuelle Gesundheitliche Eigen-Leistung) ist die Lösung.

Dafür zahlt der Patient aus eigener Tasche. Hinter dieser Idee steht die Überlegung, dass ärztliche Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Behandlung von Krankheiten stehen, von den Krankenkassen nicht bezahlt werden können. Dabei handelt es sich einerseits um durchaus sinnvolle, beispielsweise vorbeugende Maßnahmen, wie Gesundheitsatteste für Lebensversicherungen, Impfungen, prophylaktische Blutbilder und Laboruntersuchungen, etc. Sämtlich Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Behandlung von Krankheiten stehen. Darüber hinaus wird eine große Palette zusätzlicher, meist Therapien mit zweifelhaftem Wert angeboten, die dem Praxisbetreiber „den Belag auf´s Brot“ bringen.

Geld stinkt nicht!
„Ich wüsste da eine sehr gute Therapie für Sie, die aber noch so neu ist, dass sie von den Krankenkassen noch nicht bezahlt wird“. So oder ähnlich beginnen viele Gespräche, mit denen „Igel“ verkauft werden sollen. Ja, und dann folgen viele Angebote, wie sie von Heilpraktikern auch gemacht werden. Der ansonsten geforderte Anspruch der Schulmedizin auf Wissenschaftlichkeit ist plötzlich ohne Belang und so werden dann – zum ärztlichen Wohl – Fußreflexzonenmassagen, Atlas- und Kranio-sakrale Therapie, Homöopathie etc. empfohlen. Derartige Behandlungen können übrigens vom Arzt auch an unausgebildetes Personal delegiert werden und so kann es geschehen, dass die Putzfrau im weißen Kittel Therapien durchführt, die sie niemals erlernt hat.

Dazu lässt sich im Web u.a. Folgendes finden:
"Wichtig ist jedoch, dass der Aufwand des Arztes bei gerätegestützten Leistungen gering ist. Häufig sind Leistungen delegierbar und der Arzt muss lediglich zu Beginn und am Ende einer Behandlung aktiv werden. Auf diese Weise kann ein ärztlicher Stundensatz von deutlich über 200 Euro erlöst werden, was mit zeitintensiven Beratungsleistungen nicht zu erreichen ist." 

Esoterik pur: IGeL-Leistung Reiki
Die dem Reiki zugrunde liegende Idee ist, zu heilen wie es einst Jesus tat und so sollen dann bei Behandlungen Lebensenergien vom Behandler auf den Patienten übertragen werden. Eine Spielerei für gelangweilte Hausfrauen, die aber auch von Ärzten als IGeL angeboten wird. Siehe hier 

Chiropraktik (Chirotherapie) Kassenleistung oder Igel?
Die Chirotherapie gehört zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Zahlungen durch Patienten werden mit einem einfachen Trick möglich: Nach Ausbildung und Prüfung in der Chirotherapie wird von der Ärztekammer die Zusatzbezeichnung „Chirotherapie“ genehmigt. Mit dieser Genehmigung kann die Abrechnung bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) beantragt werden. Wird dieser Antrag nicht gestellt, bleibt die Chirotherapie eine vom Patienten zu bezahlende Leistung. Bereits bestehende Abrechnungsgenehmigungen können dort auch zurückgegeben werden. Siehe hier 

Ob Kassenleistung oder nicht, es bleibt die Tatsache, das chirotherapeutische Behandlungen in nur äußerst seltenen Fällen länger als 5 Minuten dauern und von Kritikern als esoterischer Unsinn gesehen werden. Beschwerden der Halswirbelsäule? Ein paar ruckartige Griffe am Hals oder Nacken genügen? Vergleicht man die Wirbelsäule mit dem „Schiefen Turm von Pisa“, dann kommt jeder Bauarbeiter zu dem Schluss, dass die Absicht den „Turm Wirbelsäule“ über die Stellungskorrektur der obersten Plattform unsinnig sei. Chirotherapeuten und Chiropraktikern ist dieses Kunststück jedoch angeblich möglich.
Die industriellen Igel (Stoßwellentherapie)

Die Industrie versucht sich natürlich auch an diesen Boom anzuhängen und bietet Gerätschaften an, die Gesundheit bewirken sollen. Ein Beispiel dazu ist die „Stoßwellentherapie“. Stoßwellen wurden ursprünglich als nicht-invasive Behandlungsmöglichkeit von Nieren- und Harnsteinen eingesetzt. Sie werden im klinischen Bereich verwendet. Allerdings ist dort die Zahl der benötigten Geräte verhältnismäßig klein. Folglich suchte und fand die Industrie weitere Absatzmärkte dafür im ambulanten Bereich. Allerdings nicht um Steine aufzulösen, sondern zur Behandlung von Rücken- und Gelenkbeschwerden.

Fersensporn, Tennisellbogen, Achillessehnenreizung, Patellaspitzensyndrom, Dupuytrenscher Kontraktur, Knochenbruchheilungen sind in etwa die Indikationen, die mit starken mechanischen Schwingungen, vergleichbar mit denen eines Presslufthammers, „durchgeschüttelt werden. Diese mechanischen Reize werden kritiklos auch bei entzündlichen Zuständen angewendet. So beispielsweise bei einer Dupuytrenschen Kontraktur, einer extrem entzündlichen und hochschmerzhaften Komplikation z. B. nach Knochenbrüchen, die ansonsten mit Unmengen entzündungshemmender Medikamente behandelt wird. Wie Behandlungsberichten zu entnehmen ist, entwickeln sich danach sehr starke Schmerzen. Ärztlicherseits wird dazu gesagt, dass es bis zu 10 Wochen dauern kann, bis Beschwerdefreiheit eintritt. Eine Zeitspanne übrigens, in der auch ohne heilungsbehindernde Vorbehandlung sich derartige Zustände gelegentlich normalisieren. Kostenpunkt für diese Tortur zwischen 30 und 120 Euro pro Misshandlung.
IGeL und der Verbraucherschutz

Die Verbraucherzentralen betrachten ebenfalls nicht alle dieser Angebote für medizinisch sinnvoll. Auch nach Auffassung der Patientenbeauftragten der deutschen Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, bieten Ärzte Maßnahmen an, deren Nutzen häufig fragwürdig sei. Selbst der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung kritisiert, dass Patienten zu fragwürdigen Leistungen überredet würden, und fordert Gegenmaßnahmen und der als Kritiker von Ärzten und der Pharmaindustrie bekannt gewordene Journalist Jörg Blech bezeichnet IGeL als „intransparentes Gemisch überflüssiger Leistungen“. Der Verbraucherschützer Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale NRW nannte die meisten solcher Zusatzangebote entweder „nicht zwingend erforderlich“, „schlicht überflüssig“ oder gar „medizinisch fragwürdig“.Verteidigt werden dagegen IGeL-Leistungen von ärztlicher Seite und so soll der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Axel Munte gesagt haben: „Die Gesetzliche Krankenversicherung kann keine Optimalversorgung gewährleisten“ und daher sei eine Ergänzung durch IGeL sinnvoll“.(Quelle: Wikipedia)

IGeL oder so werden Patienten über den Tisch gezogen


Da gesetzliche Krankenkassen ihre Leistungen immer mehr pauschalisieren und damit reduzieren, fallen ärztliche Honorare zunehmend geringer aus. Ärzte versuchen die so entstehenden Verdienstausfälle, durch Verkauf von Zusatzleistungen an den Patienten auszugleichen. "IGeL", (Individuelle Gesundheitliche Eigen-Leistung) ist die Lösung.

Dafür zahlt der Patient aus eigener Tasche. Hinter dieser Idee steht die Überlegung, dass ärztliche Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Behandlung von Krankheiten stehen, von den Krankenkassen nicht bezahlt werden können. Dabei handelt es sich einerseits um durchaus sinnvolle, beispielsweise vorbeugende Maßnahmen, wie Gesundheitsatteste für Lebensversicherungen, Impfungen, prophylaktische Blutbilder und Laboruntersuchungen, etc. Sämtlich Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Behandlung von Krankheiten stehen. Darüber hinaus wird eine große Palette zusätzlicher, meist Therapien mit zweifelhaftem Wert angeboten, die dem Praxisbetreiber „den Belag auf´s Brot“ bringen.

Geld stinkt nicht! 

„Ich wüsste da eine sehr gute Therapie für Sie, die aber noch so neu ist, dass sie von den Krankenkassen noch nicht bezahlt wird“. So oder ähnlich beginnen viele Gespräche, mit denen „Igel“ verkauft werden sollen. Ja, und dann folgen viele Angebote, wie sie von Heilpraktikern auch gemacht werden. Der ansonsten geforderte Anspruch der Schulmedizin auf Wissenschaftlichkeit ist plötzlich ohne Belang und so werden dann – zum ärztlichen Wohl – Fußreflexzonenmassagen, Atlas- und Kranio-sakrale Therapie, Homöopathie etc. empfohlen. Derartige Behandlungen können übrigens vom Arzt auch an unausgebildetes Personal delegiert werden und so kann es geschehen, dass eine weißgekleidete Klosetbürste (Putzfrau) Therapien durchführt, die sie niemals umfassend erlernt hat.
Esoterik pur: IGeL-Leistung Reiki
Die dem Reiki zugrunde liegende Idee ist, zu heilen wie es einst Jesus tat und so sollen dann bei Behandlungen Lebensenergien vom Behandler auf den Patienten übertragen werden. Eine Spielerei für gelangweilte Hausfrauen, die aber auch von Ärzten als IGeL angeboten wird. 

Chiropraktik (Chirotherapie) Kassenleistung oder Igel?
Die Chirotherapie gehört zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Zahlungen durch Patienten werden mit einem einfachen Trick möglich: Nach Ausbildung und Prüfung in der Chirotherapie wird von der Ärztekammer die Zusatzbezeichnung „Chirotherapie“ genehmigt. Mit dieser Genehmigung kann die Abrechnung bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) beantragt werden. Wird dieser Antrag nicht gestellt, bleibt die Chirotherapie eine vom Patienten zu bezahlende Leistung. Bereits bestehende Abrechnungsgenehmigungen können dort auch zurückgegeben werden. Siehe: http://www.facharzt.de/content/red.otx/574,55319,0.html

Ob Kassenleistung oder nicht, es bleibt die Tatsache, das chirotherapeutische Behandlungen in nur äußerst seltenen Fällen länger als 5 Minuten dauern und von Kritikern als esoterischer Unsinn gesehen werden. Beschwerden der Halswirbelsäule? Ein paar ruckartige Griffe am Hals oder Nacken genügen? Vergleicht man die Wirbelsäule mit dem „Schiefen Turm von Pisa“, dann kommt jeder Bauarbeiter zu dem Schluss, dass die Absicht den „Turm Wirbelsäule“ über die Stellungskorrektur der obersten Plattform unsinnig sei. Chirotherapeuten und Chiropraktikern ist dieses Kunststück jedoch angeblich möglich.

Die industriellen Igel (Stoßwellentherapie)
Die Industrie versucht sich natürlich auch an diesen Boom anzuhängen und bietet Gerätschaften an, die Gesundheit bewirken sollen. Ein Beispiel dazu ist die „Stoßwellentherapie“. Stoßwellen wurden ursprünglich als nicht-invasive Behandlungsmöglichkeit von Nieren- und Harnsteinen eingesetzt. Sie werden im klinischen Bereich verwendet. Allerdings ist dort die Zahl der benötigten Geräte verhältnismäßig klein. Folglich suchte und fand die Industrie weitere Absatzmärkte dafür im ambulanten Bereich. Allerdings nicht um Steine aufzulösen, sondern zur Behandlung von Rücken- und Gelenkbeschwerden.

Fersensporn, Tennisellbogen, Achillessehnenreizung, Patellaspitzensyndrom, Dupuytrenscher Kontraktur, Knochenbruch-Heilungen sind in etwa die Indikationen, die mit starken mechanischen Schwingungen, vergleichbar mit denen eines Presslufthammers, „durchgeschüttelt werden. Diese mechanischen Reize werden kritiklos auch bei entzündlichen Zuständen angewendet. So beispielsweise bei einer Dupuytrenschen Kontraktur, einer extrem entzündlichen und hochschmerzhaften Komplikation z. B. nach Knochenbrüchen, die ansonsten mit Unmengen entzündungshemmender Medikamente behandelt wird. Wie Behandlungsberichten zu entnehmen ist, entwickeln sich danach sehr starke Schmerzen. Ärztlicherseits wird dazu gesagt, dass es bis zu 10 Wochen dauern kann, bis Beschwerdefreiheit eintritt. Eine Zeitspanne übrigens, in der auch ohne heilungsbehindernde Vorbehandlung sich derartige Zustände gelegentlich normalisieren. Kostenpunkt für diese Tortur zwischen 30 und 120 Euro pro Misshandlung.


IGeL und der Verbraucherschutz
Die Verbraucherzentralen betrachten ebenfalls nicht alle dieser Angebote für  medizinisch sinnvoll. Auch nach Auffassung der Patientenbeauftragten der deutschen Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, bieten Ärzte Maßnahmen an, deren Nutzen häufig fragwürdig sei. Selbst der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung kritisiert, dass Patienten zu fragwürdigen Leistungen überredet würden, und fordert Gegenmaßnahmen und der als Kritiker von Ärzten und der Pharmaindustrie bekannt gewordene Journalist Jörg Blech bezeichnet IGeL als „intransparentes Gemisch überflüssiger Leistungen“. Der Verbraucherschützer Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale NRW nannte die meisten solcher Zusatzangebote entweder „nicht zwingend erforderlich“, „schlicht überflüssig“ oder gar „medizinisch fragwürdig“.Verteidigt werden dagegen IGeL-Leistungen von ärztlicher Seite und so soll der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Axel Munte gesagt haben: „Die Gesetzliche Krankenversicherung kann keine Optimalversorgung gewährleisten“ und daher sei eine Ergänzung durch IGeL sinnvoll“.